Neubau Altenheim Kempens Pflegelandschaft steht vor großem Umbruch

Erste Pläne für den Bau eines dritten Altenheims wurden jetzt vorgestellt.

Das Von-Broichhausen-Stift steht vor einem großen Umbau. Foto: Archiv/Lübke

Das Von-Broichhausen-Stift steht vor einem großen Umbau. Foto: Archiv/Lübke

Foto: Kurt Lübke

Kempen. „Wir müssen sicher noch behördliche Zwänge einkalkulieren — das System selbst wird aber nicht mehr kippen.“ Mit diesen Worten begleitete Alexander Nolte, Geschäftsführer der Stiftung Hospital zum Heiligen Geist, die Vorstellung des Konzepts für eine Seniorenpflegeplanung in Kempen.

Im St. Peter-Stift müssen keine Veränderungen vorgenommen werden. Foto: Archiv/Lübke

Im St. Peter-Stift müssen keine Veränderungen vorgenommen werden. Foto: Archiv/Lübke

Foto: Kurt Lübke

Im Mittelpunkt des Vortrags des Chefs der Seniorenheim-Trägerin im Sozial- und Seniorenausschuss stand der Neubau eines Altenheims an der Ecke Berliner Allee/Mülhauser Straße. Kempen braucht den Bau, weil das in den 60er Jahren eröffnete Von-Broichhausen-Stift umgebaut werden muss. Der Gesetzgeber schreibt ab 1. August 2018 in Seniorenheimen einen Einzelzimmeranteil von 80 Prozent vor. Derzeit verfügt das Stift über 50 Einzel- und 51 Doppelzimmer.

Die Planung sieht vor, dass zunächst der Neubau auf dem jetzigen Parkplatz des Hospitals entstehen soll. „Mit 78 oder 80 stationären Plätzen auf drei Etagen. Details müssen noch geklärt werden“, sagt Alexander Nolte. Optisch soll das Gebäude dem 2007 eröffneten St. Peter-Stift ähneln. „Wir haben leider noch keine endgültigen Grafiken vom Architekten.“

Nach Fertigstellung werden rund 80 Bewohner aus dem benachbarten Von-Broichhausen-Stift in den Neubau umziehen. Dann geht es an die Grundsanierung des Stifts, das derzeit 145 stationäre und sieben Kurzzeit-Pflegeplätze hat. Künftig sollen es 45 bis 47 stationäre Plätze sein. „Hinzu kommen etwa 20 Schwerpunktplätze für Demenzkranke“, schlug Nolte vor. „Die Zahlen der dementiellen Patienten wird weiter steigen. Kempen braucht diese Plätze.“

Ferner soll das Von-Broichhausen-Stift zwölf bis 14 Tagesplätze bekommen. „Dabei diskutieren wir gerade mit dem Caritasverband Viersen über eine Kooperation“, sagte Alexander Nolte. Der Verband betreibt derzeit ein vergleichbares Angebot im Haus Wiesengrund.

Das Angebot der Kurzzeitpflege soll im Von-Broichhausen-Stift auf 20 erweitert werden. „Und wir planen die Reaktivierung der Großküche“, sorgte Nolte im Ausschuss für eine Überraschung. In den Wirren der Krise von Hospital und den beiden Altenheimen wurde die Küche 2010 geschlossen — seitdem bekommen die Bewohner ihr Essen aus der Krankenhausküche — inzwischen in den Händen des Betreibers Artemed.

Aus Sicht von Nolte, der seit eineinhalb Jahren an der Spitze der Stiftung steht, war die Schließung der Großküche ein Fehler: „So ein Schätzchen bekommen Sie heute gar nicht mehr genehmigt.“ Er möchte die Einrichtung künftig zur Versorgung der dann drei Heime nutzen. Derzeit werde analysiert, ob die Reaktivierung wirtschaft darstellbar sei.

Im St. Peter-Stift, der modernsten Pflegeeinrichtung in Kempen, muss laut Nolte nichts verändert werden. Dort gibt es 70 stationäre Plätze in Einzelzimmern und 21 Wohnungen mit Service für Senioren, die weitestgehend selbstständig sind. Auch die benachbarte Villa Basels mit 21 Seniorenwohnungen sei fit für Zukunft.

Einen Zeitplan für den großen Umbruch in der Kempener Pflegelandschaft nannte Alexander Nolte nicht: „Die Planungen sind auf einem guten Weg. Die Stiftung wird zu einem modernen Anbieter notwendiger und zeitgemäßer Sozial-Dienstleistungen.“

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