Jugend forscht Schüler forschen zu aktuellen Themen

Kempen. · Schüler des Thomaeums zeigen ihre Arbeiten für „Jugend forscht“ in der Schulaula.

 Der Jungforscher vom Kempener Thomaeum mit ihrer Lehrerin Barbara Godizart (6.v.l.) und Schuleiterin Agnes Regh (5.v.r.): Auch in den nächsten Tagen sind ihre Arbeiten im Chemie-Raum der Schule zu sehen. An den Stellwänden (im Hintergrund) werden sie mit Texten und Fotos erläutert.

Der Jungforscher vom Kempener Thomaeum mit ihrer Lehrerin Barbara Godizart (6.v.l.) und Schuleiterin Agnes Regh (5.v.r.): Auch in den nächsten Tagen sind ihre Arbeiten im Chemie-Raum der Schule zu sehen. An den Stellwänden (im Hintergrund) werden sie mit Texten und Fotos erläutert.

Foto: Wolfgang Kaiser

„Ein aktuelleres Thema gibt es ja wohl kaum.“ Diese Bemerkung hören Marie und Amelie ständig von den Besuchern, die vor ihrem Stand im naturwissenschaftlichen Trakt vom Kempener Gymnasium Thomaeum stehenbleiben. Auf dem Tisch vor den beiden 14-jährigen Gymnasiastinnen sind neun Petrischalen zu sehen, in denen sich jeweils eine identische Nährlösung befindet. In einer der Schalen wächst ein kräftiger weiß-bräunlicher Flaum, während die restlichen allesamt einen identischen Eindruck ohne Wachstum von Kulturen machen. „Das ist die Schale, die wir mit ungewaschenen Fingern konterminiert haben. Hier haben sich jede Menge unangenehme Dinge gebildet“, erklärt Marie. Die Neuntklässlerinnen haben sich mit dem Thema Handdesinfektion beschäftigt.

Sie stellten eine Nährlösung her, die sie gleichmäßig in den sterilen Petrischalen verteilten. Danach wurden unterschiedliche Desinfektionsmittel getestet, angefangen von medizinischen Produkten aus Apotheken bis hin zu Waren aus Drogerie-Märkten. „Wir haben uns jeweils die Hände mit den verschiedenen Produkten desinfiziert und danach drei Finger in die Nährlösung gedrückt“, erklärt Amelie. In eine Schale drückten sie dann ungewaschene Finger und in einer Schale nach der Sech-Schritt-Technik mit Seife gewaschene Hände. Eine Schale blieb offen stehen. Alle neun Varianten kamen auf die Heizung des Chemie-Raums. „Wir sind jeden Tag mit Spannung gucken gegangen, ob sich etwas tut“, sagt Marie. Das Ergebnis war dann eindeutig. Bei den gründlich gewaschenen Händen keimte und wuchs es ebenso wenig, wie bei den mit Desinfektionsmittel gereinigten Fingern. Auch die offene Schale zeigte das gleiche Bild. Die ungewaschenen Finger sorgten dagegen für ein ordentliches Wachstum von Keimen oder Bakterien.

Zwei 14-Jährige untersuchten,
wie Musik den Puls verändert

Die Forschung von Victoria war noch zeitintensiver. Die 13-Jährige wartete drei Monate lang, ob sich etwas tut und musste ihre Forschung mit der Feststellung abschließen, dass die vom Hersteller als kompostierbar angepriesenen Plastiklöffel keine Tendenz zum Kompostieren zeigten. „Ich habe in Einmachgläsern die verschiedenen Bodensorten rekonstruiert und je einen Löffel hinein gegeben. Aber in keiner der unterschiedlichen Erden tat sich etwas“, berichtet Victoria.

Für die Achtklässlerin stand damit fest, der Hersteller sagt nicht die Wahrheit. Sie will nun weiter forschen und sich an die Herstellung eines Bioplastiks machen, der vielseitig einsetzbar, aber auch gut kompostierbar ist. Auf die Idee kam Victoria dabei, weil solche Löffel im Thomaeum verwendet wurden. Inzwischen ist die Löffelvariante aber durch herkömmliche Mehrweglöffel ersetzt
worden.

Leon und Vanille wollten wissen, wie Musik Menschen beim Sport beeinflusst. Die Beiden arbeiteten mit drei Probandengruppen. Sie mussten ohne und mit Musik so schnell laufen, wie sie konnten. Mit Musik konnte eine 13-prozentrige bessere Leistung erzielt werden. „Die Gruppe, die mit 160 Beats pro Minute lief, war am schnellsten. Das mit 100 Beats pro Minute beschallte Team war nicht ganz so schnell, und die Läufer ohne Musik waren die Langsamsten“, berichtet Leon. Zudem untersuchten die beiden 14-Jährigen, wie Musik den Puls verändert.

Klein autonom effektiv und kostengünstig, unter diesen Aspekten machte sich Simon an die Entwicklung eines Landwirtschaftsroboters. Mit Hilfe von Sensoren und Kameras tüftelte der 16-Jährige an einem Modell, das einmal durch ein Kürbisfeld fahren soll, Unkraut erkennt, umweltfreundlich entsorgt und zudem Kürbisse erkennen und ernten soll. Maximilian beschäftigte sich mit der Frage, wie sich verschiedene Faktoren auf den Nitrit- und Nitratgehalt in Nutzpflanzen auswirken. Dafür züchtete der 15-Jährige Salat, den er unter verschiedenen Lichtbedingungen wachsen ließ, um anschließend die Zellen der Pflanzen zu untersuchen.

Die Arbeiten der Jungforscher sind auch in den nächsten Tagen noch in der Schule ausgestellt.

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