Kempener Stiftung Besuchskonzept für Seniorenheime

Kempen · Pagodenzelte, Markierungen für Gartenstühle, transportable Waschbecken – in den Kempener Altenheimen wird alles für die Rückkehr von Besuchern vorbereitet.

 Vor dem St. Peter-Stift sind drei der städtischen Weihnachtsmarkt-Zelte aufgebaut worden.

Vor dem St. Peter-Stift sind drei der städtischen Weihnachtsmarkt-Zelte aufgebaut worden.

Foto: Reimann, Friedhelm (rei)

Am Muttertag ging leider noch nichts, doch alsbald sollen die Senioren in St. Peter- und Von-Broichhausen-Stift wieder Besuch bekommen dürfen. Schließlich gibt es seit Dienstag von offizieller Seite keine akute Corona-Infektion mehr in den beiden Häusern an der Auguste-Tibus-Straße und am Heyerdrink. Hinter den Kulissen arbeitet Stiftungsvorstand Jürgen Brockmeyer mit seinem Team schon seit längerer Zeit an einem Besuchskonzept. Zum Wochenende könnte es in die Praxis umgesetzt werden, wie Brockmeyer am Mittwoch auf Anfrage der WZ mitteilte.

Dass Besuche bald wieder möglich sind, davon künden sogenannte Pagodenzelte im Garten des Von-Broichhausen-Stifts und vor dem Eingang des St. Peter-Stifts. „Der Gesetzgeber regt in seiner Verordnung an, dass Besuche weitestgehend im Freien stattfinden sollen“, so Brockmeyer. Daher habe man sich zum Aufbau der Zelte entschlossen. Diese wurden auf Vermittlung des städtischen Marketingreferenten Christoph Dellmans auf den Altenheim-Grundstücken errichtet. Die Kempener kennen die Zelte ansonsten vom Weihnachtsmarkt in der Altstadt. Nun stehen drei Zelte an der Auguste-Tibus-Straße und sieben am Heyerdrink.

In den Zelten stehen jeweils ein Tisch und zwei Stühle. Außerdem sind Rollstuhl-Rampen vor den Zelten vorhanden. Beim Besuch eines Bewohners können Angehörige oder Freunde den vorgeschriebenen Abstand einhalten. Gespräche zwischen den Bewohnern und mit Besuchern sollen auch an anderen Stellen der Außengelände möglich sein. Die Mitarbeiter der Stifte haben die Gartenmöbel in entsprechenden Abständen aufgebaut. So stehen die Stühle jeweils in einem mit Klebeband markierten Bereich.

Transportable Waschbecken können warmes Wasser liefern

Vorgeschrieben ist nach Angaben der Hospital-Stiftung ein Mundschutz bei den Besuchern. Eine weitere Hygienemaßnahme sind zusätzliche Waschbecken und Desinfektionsmittel-Spender in den Außenbereichen der Altenheime. Laut Brockmeyer stehen insgesamt acht transportable Waschbecken und Abfalleimer zur Verfügung. Die Waschbecken seien sogar mit einem Thermobehälter ausgestattet, so sei für warmes Wasser gesorgt.

Die Stiftung peilt an, dass die Besuche stets draußen stattfinden. Jedoch wurde auch für schlechtes Wetter vorgesorgt. „In beiden Einrichtungen gibt es im Innern jeweils fünf Plätze mit Tisch und zwei Stühlen“, so Brockmeyer. Zu finden seien diese Plätze jeweils in den Cafés. Dort sei ausreichend Platz, um die Abstandsregeln einzuhalten. Ferner haben die Mitarbeiter der Einrichtungen auf den Tischen Glasscheiben anbringen lassen. Sowohl drinnen als auch draußen gehört eine intensive Reinigung und Desinfektion von Tischen und Stühlen dazu. „Auch das haben wir in unserem Konzept eingeplant“, sagt der Leiter.

Auf dem Gelände soll eine
Art Einbahnverkehr entstehen

Zum umfassenden Konzept gehört auch, dass der Besucherverkehr genauestens geregelt ist. So sollen die Gäste des Von-Broichhausen-Stifts nicht den Haupteingang nutzen, sondern durch ein Tor an der Mülhauser Straße das Gelände betreten. Auf dem Gelände sorgen Flatterband und Markierungspfeile für eine Art Einbahnverkehr. Zudem werden alle Besucher durch die Mitarbeiter registriert. Im St. Peter-Stift ist das ganze Prozedere bei gutem Wetter ein bisschen einfacher. Denn die Pagodenzelte stehen auf dem Parkplatz vor dem Eingang. Gäste müssten in diesem Fall die Einrichtung gar nicht betreten.

Besuchszeit pro Bewohner
auf 30 bis 45 Minuten beschränkt

Bei allen baulichen Vorbereitungen fällt der eigentlichen Organisation der Besuche auch eine große Wichtigkeit zu, so Brockmeyer. Sogenannte Terminvergaberegelungen würden mit Bewohnern und Angehörigen abgestimmt. „Wir beabsichtigen, zu Beginn die Besuchszeit pro Bewohner auf 30 bis 45 Minuten zu beschränken“, sagt der Leiter der Stiftung. „Besuche im Zimmer eines Bewohners sollen die Ausnahme bleiben, wir haben die Außenbereiche und Cafés entsprechend hergerichtet.“

Wann und wie es genau losgehen wird, sei noch nicht hundertprozentig geklärt. Etwa zwei Tage brauche man noch zur Umsetzung des Konzeptes, so Brockmeyer am Mittwochvormittag. „Im Moment tun unsere Mitarbeiter alles dafür, dass es schnellstmöglich klappt“, sagte der Chef im Telefongespräch mit der WZ. Dass dies so ist, war hörbar wahrzunehmen. „Es wird noch jede Menge hin- und hergeschoben.“

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