Kempener Propsteikirche: Gerüstbau kommt voran Gerüst: Kurze Pause nach Schnell-Start

Kempen · Über die Karnevalstage ist es ruhig an der Propsteikirche. Doch die Arbeiter haben – gut sichtbar – schon einiges geschafft.

 Am Anfang der ersten Gerüstbau-Woche war das Wetter noch perfekt.

Am Anfang der ersten Gerüstbau-Woche war das Wetter noch perfekt.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

Auch auf Baustellen kann Kater-Stimmung herrschen. Am Freitagvormittag nach Altweiber vermittelt der Bauplatz an der Propsteikirche (nahe dem Thomas-Denkmal) auf jeden Fall diesen Eindruck. Der Nieselregen fällt auf die gestapelten Materialien. Bretter, Gestänge und Leitern sind zur Sicherheit eingezäunt. Kaum ein Geräusch ist zu hören, nur ab und an knackt es im bisher errichten Gerüst am Gotteshaus. Arbeiter sind nicht zu sehen, offensichtlich geht es erst nach Karneval weiter. Bereits am Donnerstag waren – aufgrund der verhinderten Zufahrt durch das jecke Treiben auf dem Buttermarkt – keine großen Arbeiten möglich.

Vor nicht ganz einer
Woche erst gestartet

Gleichwohl steht der Laie beeindruckt vor dem, was die schwindelfreien Profis in wenigen Tagen bereits geschafft haben. Zur Erinnerung: Erst am vergangenen Montag war das Großprojekt „Einrüstung“ gestartet worden. Nach der Anlieferung des ersten Materials ging es am Dienstag und Mittwoch in die Höhe. Die Portalseite bis zum Beginn des markanten Kirchturms wirkt nahezu fertig. Laut Joachim Minten, Vorsitzender des Kirchbauvereins und Koordinator der Baumaßnahme, dürfte die Einrüstung „nach Plan in maximal acht Wochen“ komplett sein.

Dann werde es auch höchste Zeit, so Minten. Denn die eigentliche Instandsetzung des Kirchen-Äußeren könne nur in der „guten Jahreszeit“ erfolgen. Gemeint ist der Zeitraum zwischen April und Oktober. Wie berichtet, werden aufgrund des sehr unterschiedlichen Zustandes der Außenschicht drei verschiedene Verfahren zur Entfernung angewendet. Zunächst werden die schon recht losen Teile abgeklopft, dann mit einem Hochdruckdampfverfahren festere Elemente abgelöst.

Das Wasser, das dafür verwendet wird, wird aufgefangen und entsorgt. Zum Schluss werden hartnäckige Reste mit einem sogenannten Partikelstrahlverfahren entfernt. Zwei bis drei Monate werden für diese Arbeiten eingeplant. Danach wird die neue Dichtungsschicht aufgetragen und angestrichen.

Die Sanierung der Fassade ist absolut nötig. Im Zuge der letzten größeren Sanierung hatte man, um den Tuffstein zu schützen, das ganze Gotteshaus „geschlämmt“. Diese Schicht hat durch Beschädigungen mittlerweile ihre wichtige Abdichtungsfunktion eingebüßt. Daher muss die alte Schicht nun entfernt und durch eine neue ersetzt werden.

Begonnen wird an Turm und Westfassade (mit Hauptportal). Diese Bereiche wurden und werden nun eingerüstet und mit einer Plane wasserdicht eingepackt.

So entsteht eine große „plakative“ Fläche: Wird diese vielleicht demnächst von der Pfarrgemeinde St. Mariae Geburt zu Werbezwecken selbst genutzt oder Dritten angeboten? Bei Baumaßnahmen dieser Dimension ist das ja nicht selten zu beobachten. Joachim Minten winkt ab, erteilt zumindest kommerzieller Werbung eine klare Absage. „Wenn überhaupt“ werde es lediglich einen Hinweis auf das kulturelle Erbe Kempens geben, so der Bau-Koordinator.

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