NRW Kempener Projekt hilft in Haiti

Kempen · Durch Erdbeben und Tropensturm wurden die Hütten vieler Familien zerstört.

 „Den Kinder geht es körperlich gut, aber psychisch sind sie traumatisiert. Einige von ihnen wollen nicht nach Hause zurückkehren, andere haben ihren Eltern viele Fragen gestellt“, sagt Schulleiterin Milca Marie Dieujuste.

„Den Kinder geht es körperlich gut, aber psychisch sind sie traumatisiert. Einige von ihnen wollen nicht nach Hause zurückkehren, andere haben ihren Eltern viele Fragen gestellt“, sagt Schulleiterin Milca Marie Dieujuste.

Foto: SBFH

(tre) Der Anruf erreichte Roland Kühne am Samstagnachmittag im heimatlichen Kempen, nachdem am Morgen des 14. August ein schweres Erdbeben Haiti getroffen hatte und ein Tropensturm nahte. Die Nachricht: Die Schule stehe. Es seien zwar etliche Hütten der Schüler und ihrer Familien sowie der Mitarbeiter zerstört, aber alle seien wohlauf. „Mein erster Gedanke war sofort, wie wir konkret helfen können“, sagt Kühne. Der Pfarrer, der am Rhein-Maas-Berufskolleg Religion unterrichtet, hat vor elf Jahren, als ebenfalls ein schweres Erdbeben Haiti verwüstete, das Hilfsprojekt „Schüler bauen für Haiti“ (SBFH), ins Leben gerufen. In Torbeck begann man mit dem Bau eines Schulzentrums, das Schüler und Lehrer des Berufskollegs, unterstützt von weiteren Helfern aus der Heimat, über die Jahre Stück für Stück bauten und an dessen Weiterbau sie weiterhin beschäftigt sind. Die Organisation der Schule wird durch SBFH geleitet, auch die Kosten werden übernommen. Aktuell unterrichten vier über die Hilfsorganisation angestellte Lehrer 45 Schüler. Eine Köchin kümmert sich um das Essen, das zum Schulbesuch gehört.

Von den Mitstreitern des Projektes in Haiti weiß Kühne, dass Lebensmittel deutlich teurer geworden sind, es fehlt Geld, um sie zu kaufen. Das gilt auch für Baumaterial: Es ist vorhanden, für die Menschen dort aber zu teuer. „Unsere Freunde in Torbeck kaufen derzeit Lebensmittel und Wasser mit unseren Spendengeldern ein. Sie packen Pakete für die Familien, um die Grundversorgung sicher zu stellen. Des Weiteren stellen wir Dachlatten, Wellblech und Nägel zur Verfügung, damit Unterkünfte gebaut werden können“, berichtet Kühne. Außerdem wird mit den Spenden ein Ärzteteam aus Haitis Hauptstadt Port-au-Prince unterstützt, das vor Ort verletzte Menschen behandelt.

Um die Hilfe von Kempen aus weiter aufrechterhalten zu können, sind weitere Spenden nötig. Kühne will mit einer Gruppe im Oktober nach Torbeck zu reisen, um die Fundamente für einen dritten Klassenraum zu realisieren. Schließlich sollen jedes Jahr weitere Schüler hinzukommen. Auch können Interessierte eine Patenschaft für ein Schulkind übernehmen, ihm den Schulbesuch und das Essen dort finanzieren. Wer helfen möchte, kann dies tun über

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort