Kempener Prinzenpaar: Heinz und Hildburg Kox

Heinz und Hildburg Kox sind das neue Kempener Prinzenpaar. Im Rathaus legten sie am Sonntag einen überraschenden Start hin.

Kempen. Jede Menge Fragezeichen in den Gesichtern von Bürgermeister, Ehrenbürger, närrischen Gästen, Journalisten und Co.: Um 11.11 Uhr öffnete sich am Sonntag die Tür des Ratssaals und herein trat eine Prinzessin mit ihren drei Töchtern samt Lebensgefährten. „Haben wir etwa nur eine Prinzessin?“, fragten sich einige in diesem Moment. Nein!

Zielstrebig ging Prinzessin Hildburg I. auf „ihren“ Heinz I. zu. Er saß in seiner Funktion als Vorsitzender des Kempener Karnevalsvereins (KKV) bereits am Tisch in der zweiten Etage des Rathauses. Dann wurde es offiziell — KKV-Präsident Heinz Börsch verkündete die Neuigkeit: „Heinz und Hildburg Kox sind das neue Kempener Prinzenpaar! Rot und Blau, Kempen Helau!“

Mit dem 58-jährigen Heinz Kox übernimmt ein echtes Karnevals-Original das närrische Zepter. „Ich bin seit 22 Jahren aktiv dabei und seit zwölf Jahren Vorsitzender des KKV“, so Kox. Für ihn und seine Frau geht mit dem höchsten Jecken-Amt ein Traum in Erfüllung. „Wir hätten es wohl auch schon eher gemacht. Aber erstmal mussten die Kinder alt genug sein“, sagte Hildburg Kox.

Und das sind die „drei wunderschönen Töchter“ (Zitat von Bürgermeister Volker Rübo) inzwischen: Catherine (27), Alexandra (26) und Richarda (18) werden ihre Eltern in den nächsten drei Jahren närrisch begleiten. Hinzu kommen noch die Lebensgefährten von Catherine und Alexandra: Christian und Steffen.

„Wir werden das alles als Familie feiern“, sagte eine stolze Prinzessin, die ein Kind der Altstadt ist. Die 59-Jährige ist an der Ellenstraße aufgewachsen — in der Nachbarschaft von Ehrenbürger und Ex-Prinz (1974-1977) Karl-Heinz Hermans. Auch er war von der Nachricht überrascht: „Eigentlich habe ich meiner Frau ja versprochen, dass ich Rosenmontag nicht mehr mitziehe“, sagte der 83-Jährige. „Aber wenn Ihr beide das Prinzenpaar seid, werd’ ich wohl dabei sein.“

Das Prinzenpaar lebt am Hooghe Weg 31 in Kempen. „Allerdings in der alten Gemarkung ist das noch St. Hubert“, sagte der gebürtige St. Huberter Heinz Kox. Mit seiner Hüpper’schen Herkunft wird er wohl auch in seiner Regentschaft das ein oder andere mal kokettieren, gab er augenzwinkernd zu Protokoll. Seit jecken 33 Jahren betreibt der Prinz die Firma Kox Hydraulik, Am Selder 20. Hildburg, mit der er seit knapp 28 Jahren verheiratet ist, ist Hausfrau. „Sie ist der Rückhalt der Familie“, so der Prinz.

Mit einer launigen Rede gratulierte Bürgermeister Rübo dem Paar Sonntag im Rathaus: „Ich kann Euch jetzt schon versprechen, dass Ihr die ersten sein werdet, die an der Stürmung des Rathauses scheitern werden.“ Der Bürgermeister habe bereits jetzt seine Truppen verstärkt: „Ihr habt keine Chance. Erst recht, wenn ich mir die Prinzengarde so anschaue. Diese Truppe mit ihren blutleeren Hirnen.“ Bei so harten, aber natürlich lustigen Worten waren sogar Prinzengarde-Chef Heiner Hermans und Kommandant Ralph Frahm sprachlos.

Dafür sprang der neue Prinz ihnen zur Seite: „Nein, nein, Herr Bürgermeister, ich kann mich auf die Prinzengarde verlassen. Wir werden das Rathaus auf jeden Fall stürmen.“ Am Tulpensonntag, 10. Februar, wissen wir mehr.

Schon vor 11.11 Uhr warteten viele Jecken Sonntag auf dem Buttermarkt auf die Nachricht aus dem Rathaus. Erstmals hatten sich die Vereine die Aktion ausgedacht, das neue Prinzenpaar am Rathaus abzuholen und dann später in der Kneipe Stradivari das Hoppeditz-Erwachen zu feiern. „Schön, dass Ihr alle da seid“, rief Prinz Heinz II. den etwa 200 Narren vom Rathausfenster aus zu: „Wir wollen mit Euch drei tolle Jahre feiern!“

Das Motto der Kox-Regentschaft steht auch schon fest: „In Kempen dreht sich der Karneval“. Heinz Kox: „Was dahinter steckt, wird noch nicht verraten.“

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