„Denk mal an Kempen“ „Denk mal an Kempen“ wird ein gemeinnütziger Verein

Kempen. · Die Initiative will ihr Aufgabenspektrum erweitern. Der Verein der Zechenfreunde Tönisberg hat sich aufgelöst.

 Der Förderturm der Zeche Tönisberg und einige andere Gebäude stehen unter Denkmalschutz.

Der Förderturm der Zeche Tönisberg und einige andere Gebäude stehen unter Denkmalschutz.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

Mit der Zielsetzung, Kempener Kultur, Denkmalpflege und Heimatkunde im Gebiet der ganzen Stadt zu fördern, findet am Donnerstag, 14. November, in den Räumen der Arbeiterwohlfahrt in Kempen, Spülwall 15, ab 19 Uhr die Gründungsversammlung des gemeinnützigen Vereins „Denk mal an Kempen“ statt. Dazu sind alle interessierten Bürger eingeladen.

Gestartet war „Denk mal an Kempen“  als Initiative. Sie gründete sich 2014, als das aus dem 16. Jahrhundert stammende Haus Peterstraße 20 abgerissen werden sollte – und hatte Erfolg. Zumindest die Fassade des Hauses konnte damals gerettet werden. Der Kempener Investor Ralf Schmitz, der an der Ecke Peterstraße/Donkwall einen Wohnhaus-Komplex mit Eigentumswohnungen plante, erhielt die Fassade aufwendig und integrierte sie in den Neubau.

Mit zahlreichen Aktionen wie Internet-Umfragen trug sie im vergangenen Jahr dazu bei, dass die Landesburg vom Kreis wieder an die Stadt Kempen kam. Sie lieferte Expertisen zu Baumaßnahmen etwa an der Ellenstraße.

Jetzt also die Umwandlung in einen gemeinnützigen Verein, weil der nachhaltiger und verbindlicher arbeiten kann als die bisherige Initiative. Als Verein kann man auch Spenden entgegennehmen. „Es geht um Bau- wie Bodendenkmäler, aber auch um immaterielles Kulturerbe wie Brauchtum und Sprache, kurz: um alles, was den Menschen Identität und Heimat bringt“, sagen Heinz Wiegers, langjähriges SPD-Ratsmitglied, und Kurt van Doorn, zwei von mehreren Galionsfiguren bei der Vereinsgründung. Im steten Austausch mit der Bevölkerung, aber auch in konstruktiver Zusammenarbeit mit anderen Vereinen, mit zuständigen Gremien, Ämtern, Institutionen soll das bewahrt und gefördert werden, was diese Stadt so besonders macht. Nicht Vereinsmeierei sei gefragt, sondern eine fIache Hie­rarchie im Sinne von Transparenz und Wirksamkeit.

Tönisberger Engagement
im neuen Verein

Hinzu kommt: Der Verein der Zechenfreunde Niederberg hat sich am 20. September aufgelöst. Man habe sich gegründet, um den Förderturm als Denkmal zu erhalten. Das Ziel sei nun erreicht und findet sich im Konzept des Investors Wolf-Reinhard Leendertz für das Areal wieder, so der bisherige Vorsitzende des Vereins Peter Kunz auf Anfrage der WZ.

Zwar hätten sich die Zechenfreunde gewünscht, im Fördermaschinenhaus etwas realisieren zu können. Aber da kann der Investor zurzeit keine Zusage machen. „Daher haben wir beschlossen, einen Schlussstrich zu ziehen“, so Kunz. Einige Mitglieder hätten den Verein auch schon verlassen. Zuletzt hatte der Förderverein 49 Mitglieder, in der Spitze waren es 78 Mitglieder. Das Konzept Zechen-Campus sei gut, findet Kunz. Da aber abzusehen ist, dass so ein Prozess Zeit braucht, könne man den Förderverein nur schlecht so lange aufrecht erhalten und im Moment auch nicht weiterhelfen. Man sei aber weiter bereit mitzuhelfen, wenn Fachwissen rund um die Zeche benötigt werden. „Man kann gerne auf uns zukommen“, so Peter Kunz.

Außerdem kündigt der Tönisberger an, dass er Mitglied im „Denk mal an Kempen“-Verein werden wird und auf diesem Wege das Thema Denkmalschutz weiter begleitet.   hk/ulli

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