Konzert für die Ukraine-Hilfe von Action Medeor Der Arnold-Chor ist wieder zurück und sorgt für gute Laune

Kempen · In der Kempener Paterskirche gab der Arnold-Chor ein Konzert für die Ukraine-Hilfe des Tönisvorster Medikamentenhilfswerks Action Medeor. Zu hören waren festliche Stücke, aber auch Lieder von Udo Jürgens und Peter Maffay.

 Zugunsten der Ukraine-Hilfe von Action Medeor gab der Arnold-Chor ein Konzert in der Kempener Paterskirche.

Zugunsten der Ukraine-Hilfe von Action Medeor gab der Arnold-Chor ein Konzert in der Kempener Paterskirche.

Foto: Peter Zanders

(evs) Der Arnold-Chor ist wieder zurück. Auch er litt – wie alle Chöre – besonders unter der Pandemie, die Singen in Gemeinschaft zwei Jahre lang fast unmöglich gemacht hatte. Hinzu kam eine schwere Erkrankung von Chorleiter Theo Dahmen, die bis heute seinen Einsatz verhindert.

„In aller Freundschaft“, so Vorsitzender Wolfgang Becker, habe nun Udo Schröder vertretungsweise die Leitung des Chores übernommen. Der einstige Schüler des legendären Chorleiters Johannes Menskes ist hauptberuflich Rechtsanwalt in einer Kempener Sozietät, aber auch ein begabter und leidenschaftlicher Musikmensch. Beim Matinee-Konzert des Arnold-Chores in der voll besetzten Paterskirche führte er den Chor mit großer Präzision, viel guter Laune und Temperament durch ein 90-minütiges Konzert, das der Chor zugunsten der Ukraine-Hilfe von Action Medeor ausrichtete.

Dazu begleitete er am Steinway-Flügel, überbrückte Pausen mit schwungvollen Improvisationen und moderierte lebendig und humorvoll am Mikrofon. Der Arnold-Chor mit rund 35 Mitgliedern agierte gewohnt tadellos. Der Klang ist fein nuanciert, vom feinsten Piano bis zum kräftigen Forte entfaltet er den speziellen Sound, der die – leider immer seltener zu hörenden – Männerchöre auszeichnet. Die Artikulation ist präzise, der Text bleibt immer verständlich. Dies ist umso bemerkenswerter, als die Herren durchweg „den reiferen Jahrgängen“ angehören, wie es Schröder ausdrückte. Und choristischer Nachwuchs nicht in Sicht scheint.

Doch ist es wohl auch die jahrzehntelange Routine, die diese Stimmen bis heute prägt und erhält. 120 Jahre alt wird der Chor, doch musikalisch ist er jung geblieben. In der ersten Hälfte des Programms ging es „sakral und festlich“ zu. Den Auftakt machten berühmte Klänge wie „Die Himmel rühmen“ von Ludwig van Beethoven. Mehrfach und aus aktuellem Anlass ging es um den Frieden, etwa im russischsprachigen „Tebje pajom“ oder im Friedenslied von Gotthilf Fischer. In den zweiten Teil, der mit „sommerlich beschwingt und heiter“ betitelt war, leitete Schröder mit Walzerklängen hinüber. Immer wieder schön zu hören ist „La Montanara“ mit einem tadellosen Tenor-Solo von Chormitglied Heinz Jansen. Doch dann gab es auch Klänge von Peter Maffay und Udo Jürgens, die beim Publikum bestens ankamen. Um Mitmenschlichkeit und Gemeinschaft ging es in Kölner Mundart bei „Minsche wie mir“. Das Publikum durfte beim Chianti-Lied endlich mitsingen und klatschen.

Ein gute Laune-Morgen ging nach mehreren Zugaben unter großem Jubel zu Ende.

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