Kempen: Zankapfel Bahnstraße

Aus Tempo 30 könnte bald 50 werden. Anwohner machen ihrem Unmut Luft.

Kempen/St.Hubert. Die Verkehrssituation auf der St. Huberter Bahnstraße stand am Donnerstagabend im Mittelpunkt des städtischen Ordnungs-Ausschusses. Die Beschwerde eines Anwohners bei der Bezirksregierung hatte den Kreis Viersen veranlasst, die Situation dort zu prüfen. Das könnte für die Anwohner zum Eigentor werden, denn Tempo 30 ist auf der Durchfahrtsstraße rechtlich nicht erlaubt. Demnach droht den Anwohnern Tempo 50, sollte die Stadt gewisse Anforderungen nicht erfüllen (die WZ berichtete).

Die Forderungen des Kreises: Einführung der Rechts-vor-Links-Regel, mehr Parkplätze und zusätzliche Hindernisse um die Parkbuchten. Laut Hans Ferber, Erster Beigeordneter, sind die Maßnahmen einerseits eine Kostenfrage, andererseits muss die Stadt auch noch die Belange des Busverkehrs beachten. Die vom Kreis gestellte Frist zur Prüfung bis Juni könne die Stadt jedenfalls nicht einhalten. Man wird Fristverlängerung beantragen, sagte Ferber.

Die Politiker im Ausschuss waren verstimmt darüber, dass der Vorstoß eines einzelnen Anwohners solche Konsequenzen haben kann. "Es kann nicht sein, dass Leute, die viel schreiben, so einen Einfluss nehmen", sagte Hans-Peter van der Bloemen (CDU).

Er und Hermann Mechle (SPD) wiesen darauf hin, dass die Überprüfung der Verkehrslage nun auch anderen Straßen im St. Hubert betreffen werde. Wie bereits von der WZ berichtet, steht unter anderem die 30-Zone auf der Aldekerker Straße auf der Kippe. Dem stimmte Ferber im Ausschuss zu: "Ja, wenn wir damit anfangen, müssen wir über alle Straßen sprechen."

Viele Anwohner der Bahnstraße besuchten den Ausschuss und machten ihrem Ärger Luft: "Die ganze Diskussion hat mehr geschadet als genutzt", war der einhellige Tenor. Ein einzelner Bürger habe "schlafende Hunde geweckt".

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