Kempen: Viele Anträge für den Sportausschuss Rübo und die sportliche Antragsflut

Kempen · Der Bürgermeister hat es im Ausschuss mit etlichen Anträgen zu tun. Allein acht kommen von den Grünen.

 Die Planung eines neuen Sportplatzes hat bei der Stadt Priorität. Der Aschenplatz an der Berliner Allee wird zurzeit nicht nur von Fußballern, sondern in Teilen auch von den Flachlandboulern genutzt. Diese wünschen sich eine neue Anlage dort. Die Realisierung des Plans wird nun wohl warten müssen.

Die Planung eines neuen Sportplatzes hat bei der Stadt Priorität. Der Aschenplatz an der Berliner Allee wird zurzeit nicht nur von Fußballern, sondern in Teilen auch von den Flachlandboulern genutzt. Diese wünschen sich eine neue Anlage dort. Die Realisierung des Plans wird nun wohl warten müssen.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

Nun gibt es also ein gutes halbes Jahr vor der Kommunalwahl acht mehr oder weniger dringende Anträge, auf die Bürgermeister Rübo in der Vorlage für die Ausschusssitzung eingeht. Die WZ fasst die derzeitigen Erkenntnisse zu fünf Anträgen zusammen.

Qualitätsmanagement für die Bereitstellung von Sportstätten

„Wir haben in der Vergangenheit erlebt, wie Sanierungsarbeiten zu vermeintlich unvorhergesehenen Problemen im Sinne eines Krisenmanagements geführt haben“, so die Begründung der Grünen für den Antrag auf ein „risikoorientiertes Qualitätsmanagement im Rahmen der Bereitstellung von Sportstätten“. Gemeint sind unter anderem die Probleme bei der Sanierung der Ludwig-Jahn-Halle, die erst nach Ostern wieder geöffnet werden kann.

Von der Einführung eines solchen Mechanismus will die Verwaltung absehen, aber künftig besser als bisher über Projektabläufe informieren. „Es gibt genügend Beispiele aus der Vergangenheit, die dafür sprechen, dass es im Bezug auf die Kommunikation innerhalb der Stadt Kempen Verbesserungsbedarfe gibt“, heißt es in der Verwaltungsvorlage. „Hier ist in den nächsten Monaten innerhalb der Verwaltung auf eine verbesserte Kommunikation hinzuwirken.“ Dass nicht alles rund läuft, begründet die Stadt auch mit den Ansprüchen aus der Politik. „Zur ganzen Wahrheit gehört aber auch, dass die Wünsche aus der Politik des Öfteren überzogen sind. Und insbesondere die zahlreichen Anträge aus der Politik in Wahlkampfzeiten beschäftigen die Verwaltung in einem nicht unerheblichen Maße. Zudem werden oftmals unrealistische Zeitvorstellungen genannt“, so die die deutliche Ansage in der von Rübo unterzeichneten Vorlage.

Sanierung von Turnhallen
und Umkleidegebäuden

Um die Sanierung von Turnhallen und Umkleidegebäude anzugehen, fordern die Grünen eine Fortschreibung der Prioritätenliste von der Stadt. Diesen Wunsch bezeichnet die Verwaltung als „verständlich und nachvollziehbar“. Zudem bedauert die Stadt laut Vorlage, „dass hier über einen langen Zeitraum keine größeren Fortschritte gemacht worden sind“. Ob in den nächsten Monaten Fortschritte erzielt werden können, erscheint sehr offen. Aufgrund des immensen Aufgabendrucks im Hochbauamt bezeichnet die Stadt die Erstellung einer Prioriätenliste bis zur nächsten Sportausschusssitzung im November als „fraglich“. Man sollte aber zumindest zwei Sanierungsmaßnahmen in den Haushalt 2021 aufnehmen, die vom Stadtsportverband als dringlich angesehen werden.

Sportentwicklungsplanung erst
in neuer Legislaturperiode

Auf einen Sportentwicklungsplan wartet die Kempener Politik schon seit vielen Jahren. Vielleicht kann man schon den Begriff Jahrzehnte verwenden. Nun gibt Bürgermeister Rübo den Fraktionen schriftlich, dass dieser Plan auch erst in der neuen Legislaturperiode angegangen werden kann. Zuletzt angestoßen wurde das Werk im Februar 2015 vom nun scheidenden Dezernenten Klee – mit dem Workshop „Zukunftsforum Sport in Kempen“. Viel Zählbares kam dabei nicht heraus. Laut Stadt unter anderem deshalb, weil der Stadtsportverband als Bindeglied zunächst nicht mehr existent war. Nun ist dieser seit 2017 wieder aktiv. Dennoch gab es hernach keine Workshops und Arbeitskreise mehr.

Auch deshalb, weil die Verwaltung mit vielen Einzelmaßnahmen zur Sportentwicklung beschäftigt war. In der Vorlage werden gleich 16 entsprechende Themen seit 2015 aufgelistet. Deshalb und wegen weiterer aktueller Entwicklungen sei das Zukunftsforum nie zum Abschluss gekommen. Und nun liege das Ganze schon so lange zurück, dass man an den Auftakt nicht mehr anknüpfen könne, so die Stadt. Zu viel sei in der Zwischenzeit passiert. In erster Linie müsse sich das Hochbauamt nun um das Thema Schulcampus kümmern.

Boule-Freunde sollen
weiter vertröstet werden

Keine guten Nachrichten liefert die Vorlage für den Sportausschuss den Kempener Flachlandboulern. Denn das Projekt einer neuen Anlage für die Boule-Spieler ist bis auf weiteres verschoben. Das liegt nach Angaben der Stadt Kempen am Projekt Schulcampus und dem damit verbundenen Neubau eines Kunstrasens samt Laufbahn im Sportzentrum Berliner Allee. Genau dort schwebt den Boulern ein neues Spielfeld vor. Passenderweise wollen sich die Flachlandbouler dem SV Thomasstadt anschließen. Derzeit nutzen die Bouler bereits einen Teil des Aschenplatzes der Fußballer. Dieses Provisorium dürfte nun verlängert werden, denn laut Stadt hat die Planung eines neuen Sportplatzes Priorität. Erst danach könne den Flachlandboulern an entsprechender Stelle etwas in Aussicht gestellt werden.

Zur Tennishalle soll es einen mündlichen Bericht geben

Über einen Standort für eine neue Tennishalle hat die WZ bereits berichtet. Im Bereich der Reithalle am Schmeddersweg könnte ein Ersatz für die bei einem Brand zerstörte Köhlerhalle des Sporthotels entstehen. Interessierte Investoren dafür gebe es auch, wie Baudezernent Torsten Schröder der WZ bestätigt hat. Die Grünen fordern einen Bericht zum Stand der Dinge des Projektes. Nun will Bürgermeister Volker Rübo in der Sitzung des Sportausschusses darüber reden.

Die Sitzung beginnt am 16. März um 18 Uhr im Rathaus.

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