Kempen: Verkehr - Radler ärgern Autofahrer

Viele Rennradfahrer nutzen die Straßen. Da kann es schon mal eng werden.

Kempen/Grefrath/Nettetal. Nicht nur, weil das Kempener Rennen "Rund um die Burg" am 3.Oktober bevor steht, trainieren die Radfahrer in der Region. Triathleten und Rennradfahrer bringen sich in Form - und das nicht immer auf dem Fahrradweg, sondern gerne auf der Straße. Dabei kommt es immer wieder zum Konflikt zwischen Auto- und Radfahrern.

Viele Autofahrer ärgern sich darüber, dass es zu gefährlichen Situationen kommen kann, wenn Rennradfahrer auf der Straße fahren. Darauf weist die Polizei hin. Eine Zunahme von Unfällen sei aber nicht zu verzeichnen.

"Tatsächlich nutzen wir in der Gruppe nicht immer die Radwege. Wegen des hohen Tempos können holprige Radwege gefährlich werden", sagt Jörg Wiedeking-von-Essen von den Triathleten der Vereinigten Turnerschaft Kempen. Ein Kollege sei schon einmal auf so einem Radweg gestürzt. Wenn sie besser gepflegt wären, würden die Radler auch die Wege nutzen.

Auch Reiner Schneider, RTF-Fachwart beim Radsportverein (RSV) Grefrath bestätigt, dass Rennradfahrer nicht immer die Radwege nutzen können. "Zum Beispiel der Weg von Grefrath nach Wankum ist einfach nicht für uns geeignet."

Bei der Radsportabteilung von Union Nettetal wird das Trainieren auf der Straße, wenn es einen vernünftigen Radweg gibt, nicht geduldet, sagt Wilfried Schmitz: "Wir sprechen das regelmäßig im Verein an", sagt der Abteilungsleiter. Wenn es irgendwo ungeeignete Radwege gibt, dann suche man sich lieber alternative Wege.

In der großen Gruppe fahren die Radsportler, wenn sie die Straße nutzen, nicht immer hintereinander her. Wenn der Verkehr nicht behindert würde, dürfe man in Kolonnen nebeneinander fahren, sagt Schneider. Die Straßenverkehrsordnung besagt, dass mehr als 15Radler einen geschlossenen Verband bilden. Dann dürfen sie zu zweit nebeneinander auf der Fahrbahn fahren. "Daran gibt es häufig Kritik von Autofahrern", sagt Wiedeking-von-Essen.

Die Vereine betonen jedoch, dass es für sie selbstverständlich ist, sich an die Verkehrsregeln zu halten. Defensives Fahren und immer auf andere zu achten sei wichtig, sagt Schneider.

Jörg Wiedeking-von-Essen ärgert sich oft auch über das Verhalten von Autofahrern. "Es gibt so aggressive Typen, die nah ran fahren, wenn wir auf der Straße sind, weil sie einen damit zurechtweisen wollen. Oder sie hupen." Dabei komme es dann zu sehr gefährlichen Situationen, weil Autofahrer die Geschwindigkeit der Sportler nicht einschätzen könnten. Auch Reiner Schneider kennt diese Situationen und hat bereits Sprüche "unter der Gürtellinie" zu hören bekommen.

Am Ende müsse für Auto-und Radfahrer die erste Regel der Straßenverkehrsordnung gelten: Die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksicht.

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