Sportstätten Nachdruck für zweiten Kunstrasen

Kempen · Der SV Thomasstadt zeigt sich enttäuscht, dass man keinen aktuellen Stand kenne. Priorität hat im Moment aber St. Hubert.

 Der Aschenplatz auf der Anlage an der Berliner Allee soll in einen Kunstrasenplatz umgewandelt werden. Einen Zeitplan gibt es noch nicht.

Der Aschenplatz auf der Anlage an der Berliner Allee soll in einen Kunstrasenplatz umgewandelt werden. Einen Zeitplan gibt es noch nicht.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

Beim SV Thomasstadt wird man ungeduldig. Ein zweiter Kunstrasenplatz für die Anlage an der Berliner Allee ist von der Politik zugesagt. Nun wüssten die Sportler gerne wann. In einem Schreiben an den Bürgermeister und die Fraktionen, das der Hauptvorstand des Vereins am Donnerstag auf seiner Facebook-Seite veröffentlichte, macht der Fußball-Club seine Enttäuschung deutlich, dass Erweiterung und Ausbau des Sportzentrums an der Berliner Allee und damit die Umwandlung des Tennenplatzes in eine Kunstrasenanlage nicht auf der Tagesordnung des letzten Sportausschusses am 5. November stand. Zumindest einen Zwischenbericht hätte man sich gewünscht. „So müssen wir den Eindruck gewinnen, dass in der Zwischenzeit leider nicht viel passiert ist. Es sollten doch die mögliche Terminabwicklung und die ungefähren Kosten aufgezeigt werden“, heißt es in dem Schreiben.

St. Huberter könnten mit
in Kempen trainieren

In der Sitzung des Sportausschusses im Mai hatte sich die Politik für den Bau eines zweiten Kunstrasenplatzes an der Berliner Allee ausgesprochen. Allerdings war da schon klar, dass sich der SV gedulden werden muss. Denn Prioritäten lägen beim Kunstrasen in Tönisberg, der mittlerweile eröffnet ist. Danach beim neuen Kunstrasenplatz in St. Hubert.

In der Sitzung in der vergangenen Woche bestimmten eine mögliche neue Sportanlage für St. Hubert und der Bau von Umkleiden am Fußballplatz an der Stendener Straße die Diskussion. Nachdem die Bezirksregierung den Sportplatzstandort auf der Fläche an Kempener Landstraße und Tönisberger Straße abgelehnt hatte, sieht es nach einem Gespräch mit der Bezirksregierung und NRW-Ministerin Ina Scharrenbach so aus, als bestehe noch Hoffnung.

Für den SV Thomasstadt ändert dies nichts an einem anschließenden Termin für die Umsetzung in Kempen. Im Gegenteil: „Wir weisen nochmals darauf hin, dass wir in unserem Antrag explizit das Angebot gemacht haben, die durch einen weiteren Kunstrasenplatz an der Berliner Allee freiwerdenden Kapazitäten mit den St. Huberter Vereinen bei dortigen Platzschließungen zu teilen“, heißt es vom SV. „Es ist für uns gänzlich unverständlich, wieso für eine funktionale Lösung der Standort Berliner Allee nicht mit einbezogen wird.“ Dort habe man Planungssicherheit und die bauliche Umsetzung könne an diesem Standort klar definiert werden. Zudem gibt der SV zu bedenken, dass der Naturrasen an der Stendener Straße mit dem neuen Umkleidegebäude nach Fertigstellung einer Kunstrasenplatzanlage aufgrund der Mannschaftsanzahlen in St. Hubert wahrscheinlich nicht mehr benötigt würden. „Wer nutzt den Naturrasen dann eigentlich?“

SV will Dialog mit der Stadt und den anderen Vereinen

Man wolle keine Neiddebatte, betont der 2. Vorsitzende Michael Beenen im Gespräch mit der WZ. Man arbeite mit der Stadt gut zusammen und wolle auch mit den anderen Vereinen im Dialog bleiben. Aber der Verein betont auch die Verantwortung für seine Mitglieder. Und bei aktuell 25 Mannschaften sei der zweite Kunstrasen notwendig. „Wir sehen die Umwandlung des Tennenplatzes an der Berliner Allee in einen Kunstrasen für den SVT auch nicht als ein Luxusgut, den wir zusätzlich benötigen. Dieser Vorschlag ist allein aufgrund unserer Vereinsgröße und den heutigen Trainingsbedingungen entstanden. Mit dem zu erwartenden Einzugsgebiet „Baugebiet Kempen West“ sehen wir dann eher noch zusätzlichen Platzbedarf, den man bei der jetzt anstehenden mittelfristigen Planung mitberücksichtigen sollte.“ Aktuell liege man mit 21 Jugendmannschaften und vier Seniorenteams nach heutigen Gesichtspunkten schon über der Kapazitätsgrenze.

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