Kempen/St. Peter: Mutter Kirche muss in Kur

Das älteste Gotteshaus des Kempener Landes muss saniert werden. Die 900 Jahre alte Kapelle ist innen feucht.

<strong>Kempen. Die Kapelle St. Peter, das älteste Gotteshaus im Kempener Land, wird auf Vordermann gebracht. Gestern Nachmittag begannen Mitglieder der St. Petri-Bruderschaft damit, das Mobiliar aus dem hellen Sakralbau im ländlichen Kempener Süden auszuräumen. "Danach haben die Handwerker das Sagen", berichtete Rudolf Platen. Er ist der 2. Brudermeister der vor einem Jahr wieder ins Leben gerufen Petri-Bruderschaft, die bereits im Jahre 1628 gegründet wurde.

Die weiß gekälkte Kapelle stammt aus dem 12. Jahrhundert, dürfte also über 900 Jahre alt sein. Im 14. und 17. Jahrhundert ist sie vergrößert worden. "Urkundlich erwähnt wurde das Gotteshaus St. Peter allerdings das erste Mal bereits im Jahre 1073", erläutert die Kempener Historikerin Dr. Ina Germes-Dohmen.

Mutterkirche des Kempener Landes ist St. Peter aber bereits seit dem 9. Jahrhundert; zum Kempener Land zählten damals neben Kempen auch Osterath, Schiefbahn, Willich, Fischeln, Hüls, St. Tönis, Vorst und Anrath.

Kein Wunder also, dass der Zahn der Zeit an den alten Gemäuern genagt hat: Von unten kriecht Nässe in die Wände. Sie müssen trocken gelegt und neu verputzt werden. Die Farbe ist bereits vielfach abgeblättert. "Wenn alles gut geht, kann die Kapellen-Gemeinde Ostersonntag wieder einziehen", hofft Petri-Bruder Platen.

Die Kapellen-Gemeinde: "Dazu gehören heute die Honschaften St. Peter, Sittarzheide, Stiegerheide und ein Teil der Hüserheide", weiß Ina Germes-Dohmen. Also das Land im Dreieck Oedt, Kamperlings und Vorst.

Für die Bewohner dieser Region - überwiegend sind es Bauern - hat der von Pfarrer Theodor Derstappen um 9.15 Uhr zelebrierte Sonntags-Gottesdienst eine zentrale Bedeutung. Meist ist die Kapelle dann mit gut 100 Gläubigen bis auf den letzten Platz voll.

Während der Sanierung wird der Sonntags-Gottesdienst zur gewohnten Zeit in der St. Josef-Kirche gefeiert. Auch die Gelegenheit zur Kirchenvorstandswahl am 24./25. Februar ist gegeben.

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