Kempen: Schnäppchen auf zwei Rädern

Flohmarkt: Rund 250 Verkäufer boten am Samstag ihre Drahtesel zum Verkauf an. Der Buttermarkt platzte aus allen Nähten.

Kempen. War es das schöne Wetter? Oder die Hoffnung, ein richtiges Schnäppchen zu machen? Über mangelnden Zuspruch konnten sich die Veranstalter des Fahrradflohmarkts am Samstag jedenfalls nicht beklagen. Der Buttermarkt wurde zum Basar umfunktioniert und ab 10 Uhr wurde um Fahrräder aller Art, aber auch um Zubehör wie Helme, Anhänger und Kindersitze gefeilscht.

Burkhard Kellermann war mit seinen Söhnen Maurice und Pierre (10 Jahre) sogar schon seit halb neun vor Ort. "Wir haben schon zwei Räder verkauft, bevor der Markt überhaupt offiziell losging", sagt er. Mit insgesamt acht Rädern waren die Drei in die Kempener Altstadt gekommen. "Wir haben in der Nachbarschaft und bei Verwandten nachgefragt, da kam schnell einiges zusammen."

Chiara Quindt war mit ihrem Vater sogar schon seit 7Uhr auf dem Buttermarkt. Und die Zehnjährige hat schon einen ganz besonderen Handel hinter sich. "Wir hatten schon ein Fahrrad für mich gekauft, aber dann habe ich ein anderes gesehen, das ich noch schöner fand. Also haben wir das erste direkt wieder verkauft", erzählt sie stolz. Das neue Rad wird jetzt aber nicht mehr abgegeben, versichert sie lachend.

Auch Christopher van der Flierdt wollte sein altes Mountainbike verkaufen. "Das ist zwar ein tolles Teil, aber es ist mir inzwischen einfach zu klein", so der 15-Jährige. Der Schüler des Thomaeum war um 10 Uhr auf den Buttermarkt gekommen. "Ich hätte nie gedacht, dass es dann schon so voll ist", sagt er. Selbst der Veranstalter ist von dem Andrang überrascht.

"Wir können uns das nicht erklären", sagt Birgit Büttner vom ADFC, die hinter dem kleinen Stand steht, Preiszettel verteilt und die Standgebühr kassiert. "In Kempen hatten wir immer gutes Wetter, aber das so viel los war, daran kann ich mich nicht erinnern." Mehr als 250 Verkäufer, schätzt sie, waren am Samstag gekommen. Und die wenigsten wollten ihre Räder wieder mit nach Hause nehmen.

Auch die Geschwister Rafael (14) und Rabea (12) wollten ihre alten Räder in bare Münze verwandeln. Und sie hatten noch mehr im Angebot: ein Einrad und ein Duo-Kettcar. "Das Einrad war ein verunglücktes Geburtstagsgeschenk für Rabea", erklärt die Mutter.

Bei strahlendem Sonnenschein war auch nach dem geplanten Ende noch einiges los. Viele machten gegen Ende noch echte Schnäppchen. Und auch die Schlange bei der Polizei, die Fahrrad-Codierungen anbot, wollte einfach nicht kürzer werden.

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