Kempen: Realschule - Arbeiten für den guten Zweck

154 Schüler nahmen am zweiten Sozialen Tag teil. Im Vorjahr kamen so 6500 Euro zusammen.

Kempen. "Zuerst dachte ich, dass es in einer Bibliothek langweilig ist", gibt Laura Brandt (14) zu. Doch der siebenstündige Arbeitstag, den sie und ihre gleichaltrige Schulkameradin Karola Hünten Donnerstag in der Stadtbibliothek Kempen verbrachten, konnte sie vom Gegenteil überzeugen.

Alle 145 Achtklässler der Kästner Realschule beteiligten sich am zweiten Sozialen Tag. Nach der erfolgreichen Premiere im Vorjahr organisierten sechs Lehrer und zwei Schüler erneut einen Tag "zur Ich-Stärkung und für mehr Selbstvertrauen", wie es der Pädagoge und Mitorganisator Christoph Feldmann ausdrückt.

Die Idee ist simpel und sozial: Schüler suchen sich eine Stelle, arbeiten einen Tag in einem Betrieb und bekommen dafür Lohn. Dieser wird für gute Zwecke gespendet. Im vergangenen Jahr kamen auf diese Weise stattliche 6500Euro zusammen.

Rund 100 Betriebe in Kempen, St.Hubert und Tönisberg beteiligten sich am zweiten Sozialen Tag der Realschule. Dieser Tag ist eine eigenständige Idee der Kempener, die nach bereits vorhandenen Vorbildern konzipiert wurde.

Von dem Ergebnis haben alle Beteiligten etwas, wie Feldmann erklärt: "Die Schüler lernen ihre Fähigkeiten kennen, die sozialen Organisationen werden finanziell unterstützt und die Betriebe zeigen ihr soziales Engagement nach außen hin."

Die Achtklässler bereiteten sich auf den Tag intensiv vor - es gab nur leichte Hilfen. Sie trafen die Auswahl für ihren Arbeitsplatz, gingen alle wichtigen Verhaltensregeln durch und informierten sich über die entsprechende Firma. Am Freitag gibt es im Unterricht eine Nachbesprechung, bei der der Tag resümiert und ausgewertet wird.

Laura Brandt und Karola Hünten zogen am Donnerstag kurz vor Dienstschluss ein durchaus positives Fazit: "Wir haben eine Rallye vorbereitet, Plakate aufgehängt und eine Dia-Lesung veranstaltet. Das hat viel Spaß gemacht."

"Wir beteiligen uns gerne und engagieren uns sozial", sagte Bibliotheks-Chefin Ursula Wiltschs zum Sozialen Ta. Das bedeutet auch, dass die Schülerinnen fünf Euro pro Stunde für ihre Arbeit bekommen - Geld für die gute Sache.

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