Kempen: Prinzengarde verzichtet im Zug auf Pferde Rosenmontag Kempener Prinzengarde verzichtet auf Pferde

Kempen · Über die Teilnahme von Pferden in den Karnevalszügen wird landesweit diskutiert. Nachdem 2018 eine Pferdekutsche im Kölner Rosenmontagszug durchgegangen war und mehrere Menschen verletzt wurden, haben die Diskussionen noch zugenommen.

 Rosenmontagszug Karneval alle drei Jahre Prinz Theo und Karin aus St. Hubert

Rosenmontagszug Karneval alle drei Jahre Prinz Theo und Karin aus St. Hubert

Foto: Reimann, Friedhelm (rei)

Tierschützer fordern schon seit langem ein Verbot für den Einsatz von Pferden bei entsprechenden Brauchtumsveranstaltungen. Nun steigen auch die behördlichen Auflagen. So könnte es sein, dass beim Kölner Zug die Reiter vorher zum Wiegen müssen. Denn dort dürfen die Reiter nur noch 20 Prozent des Pferdegewichts wiegen, um die Belastung für die Tiere so gering wie möglich zu halten (die WZ berichtete am Freitag).

In Kempen, wo nur alle drei Jahre ein Rosenmontagszug stattfindet, haben sich die Diskussionen schon erledigt, bevor sie beginnen konnten. Denn die Prinzengarde, die in der Vergangenheit immer eine kleine Reitergruppe dabei hatte, verzichtet in diesem Jahr erstmals darauf. „Die behördlichen Auflagen für so eine Aktion sind einfach zu groß geworden. Und der Tierschutz ist an der Stelle womöglich höher einzuschätzen“, sagt Peter van der Bloemen, Vorsitzender der Prinzengarde auf Anfrage der WZ. Sicher sei es immer ein imposantes Bild gewesen, wenn die Garde von Pferden und Reitern angeführt wurde – vor allem auf der Thomasstraße (Archiv-Foto: Friedhelm Reimann). „Aber jetzt haben wir uns zum Verzicht entschieden“, so van der Bloemen.

Vor drei Jahren sei noch das in Kempen bekannte St. Martins-Trio „Jüppi“ Trienekens, Michael Fander und Georg Funken für die Garde im Einsatz gewesen. Ein erneuter Einsatz hätte aber unter anderem 20 zusätzliche Reitstunden für jeden Teilnehmer im Vorfeld des Zuges bedeutet. Womit van der Bloemen eine der neuen Auflagen beschreibt. „Grundsätzlich ist uns das Risiko zu groß, dass tatsächlich mal was passiert“, so der Vorsitzende der Garde. Daher wolle man nun einfach Spaß an der Freud haben – ohne Pferde.

(tkl)
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