Altstadt-Geflüster Bauarbeiter lösen jecke Versprechen ein

Kempen · Für den Rosenmontagszug mussten auf zwei Altstadt-Baustellen Vorkehrungen getroffen werden. Außerdem gibt’s im Altstadt-Geflüster was auf die Ohren. Es geht um ein Glockenspiel und ein Benefiz-Konzert zugunsten des Krefelder Zoos.

 Nach dem kurzfristigen Gerüst-Abbau ist die gräuliche Dämmung an der Ecke Judenstraße/Kirchplatz sichtbar geworden. Nach Karneval können die Fassaden-Arbeiten weitergehen.

Nach dem kurzfristigen Gerüst-Abbau ist die gräuliche Dämmung an der Ecke Judenstraße/Kirchplatz sichtbar geworden. Nach Karneval können die Fassaden-Arbeiten weitergehen.

Foto: WZ/Tobias Klingen

Die Bauarbeiter und Handwerker haben Wort gehalten. Einige private Bauherren würden sich dieser Aussage wohl nicht gänzlich anschließen. Dass es auf dem Bau nicht immer ganz rund läuft, kommt eben schon mal vor. Wenn aber Vorschriften und Auflagen von Behörden eine Rolle spielen, werden Versprechen und Zeitpläne schon mal eher eingehalten. So geschehen bei gleich zwei markanten Altstadt-Baustellen, die im Zusammenhang mit dem Rosenmontagszug kleiner werden müssen. Zum einen wurde am Freitag auf der Thomasstraße ausreichend Platz für die Jecken geschaffen. Beim Abriss- und Neubauprojekt auf dem Grundstück des früheren Burg-Cafés wurden die Zäune zur Seite geräumt und die Baustellenampel ist für ein paar Tage verschwunden. Die Jecken werden die Kurve Burg-/Thomasstraße am Montag erst gegen Ende des Zuges passieren. Vielleicht braucht der eine oder andere dann etwas mehr Platz.

Gerüst-Pause an der Judenstraße

Um „mehr Platz“ geht es auch bei der Baustelle an der Ecke Juden-/Engerstraße/Kirchplatz. Diese ist nämlich für die Traktor-Fahrer am Montag eine besondere Herausforderung. Schon der Testlauf der Stadt Kempen hatte gezeigt, dass es dort am Montag nicht nur jeck, sondern auch eng wird. Daher muss der Umbau des früheren Modehauses Stuckmann (zuletzt Miller & Monroe) eine Gerüst-Pause einlegen. Das Gerüst haben die Arbeiter bereits Anfang der Woche abgebaut, damit Traktoren und Wagen ein paar Zentimeter mehr Platz zum Rangieren haben. Nach der jecken Pause wird das Gerüst zurückkehren. Denn wie man derzeit sehen kann, ist erst die Dämmung angebracht worden. Es fehlen also noch Putz und Co.. Neuer Mieter im Ladenlokal wird, wie schon berichtet, das Modehaus Kaenders aus Kevelaer. Der Einzelhändler will sich schon im März in Kempen ansiedeln. Beim Frühlingsfest (28. und 29. März) soll es schon Kaenders-Mode auf dem Buttermarkt-Laufsteg geben.

Glockenspiel soll zurückkehren

Bleiben wir noch einen Moment am modischen Eckhaus an Judenstraße und Kirchplatz. Und zwar exakt an der Ecke des Eckhauses. Dort hing stets ein Glockenspiel über der Uhr. Und dieses ist derzeit verschwunden. Das zumindest vermuteten einige Kempener, die sich dazu mit der Stadt Kempen in Verbindung gesetzt hatten. Daher konnte Stadtsprecher Christoph Dellmans dem Flüsterer die Aufklärung liefern: Das Glockenspiel ist nämlich keineswegs verschwunden. Es wurde für die Umbauphase entfernt und wird derzeit laut Dellmans wieder instandgesetzt. Nach dem Umbau wolle der Eigentümer die Glocken wieder anbringen. Mit dem festen Ziel, dass das Spiel wieder in Betrieb geht. Das wäre in der Tat eine Überraschung. Denn über viele Jahre blieb das Glockenspiel stumm, weil Anwohner es nicht mehr hören konnten bzw. wollten. Unbestätigten Informationen zufolge ist das Glockenspiel sogar schon mal mit Steinen beworfen worden, damit Ruhe herrscht. Mal sehen, was passiert, wenn die Glocken tatsächlich wieder läuten sollten...

Originelle Oomen-Kostüme

Aus gegebenem Anlass verlassen wir nun die Altstadt. Auch wenn es um einen Betrieb geht, der an der Ecke Buttermarkt/Kuhstraße ansässig ist. Es geht um die Bäckerei-Filialen von Manfred Oomen. Und wie könnte es anders sein, wenn es um Bäckereien geht, dreht sich wieder alles um das Thema Kassenbon-Pflicht. In der Oomen-Filiale in Grefrath haben die Verkäuferinnen die Bonpflicht nun zum Karnevalsthema gemacht. An Altweiber bedienten sie die Kundschaft im Bon-Outfit. Die Damen hefteten sich dutzende Kassenbons an die Blusen und machten sich einen Spaß aus dem leidigen Thema. Das ist doch auf jeden Fall mal eine originelle Alternative zum bloßen Wegwerfen der Zettel, die keiner haben will. Auch wenn diese Alternative nur von kurzer Dauer sein wird und auch diese Bons an Aschermittwoch im Altpapier landen werden.

Benefiz-Festival im Kuba

Blicken wir zum Schluss noch auf eine Veranstaltung im April. Am 3. und 4. April gibt es im Kulturbahnhof (Kuba) mal wieder Live-Musik. Diese wird im Zusammenhang mit der Brandkatastrophe im Krefelder Zoo zu hören sein. Eine Kempener Band stellt nämlich ein Benefiz-Festival zugunsten des Zoos, der in der Silvesternacht beim Affenhaus-Brand rund 50 Tiere verloren hat, auf die Beine. Diese Band trägt den zum Affenhaus-Thema etwas unpassenden Namen „Brandalarm“. Den hatte sie aber schon immer – „is’ halt so“. „Brandalarm“ stehen für lauten Rock mit deutschen Texten. Für das Konzert haben sich schon weitere Bands angesagt – rund 30 sollen es sein. So ist auch die Kempen-Grefrather Gruppe „Free Barbie – Kill Ken“ laut Plakat mit von der Partie. Am Freitag, 3. April, beginnen die Konzerte im Kuba um 16 Uhr, am Samstag, 4. April, um 15 Uhr. Der Eintritt ist an beiden Tagen frei. Es wird um Spenden für den Krefelder Zoo gebeten.

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