Kempen: Neues vom Altstadt-Flüsterer Abschiede und Neuanfänge

Kempen · Die einen kommen, andere gehen: Der Altstadt-Flüsterer hat Neues vom Wochenmarkt, der Polizei und Künstlerszene.

 Manfred Buchholtz (r.) verabschiedet Norbert Wans in den Ruhestand.

Manfred Buchholtz (r.) verabschiedet Norbert Wans in den Ruhestand.

Foto: Kreispolizeibehörde Viersen

Gleich mehrere Neuigkeiten gibt es vom Wochenmarkt zu berichten. Der Nussmann Swier Strobos aus Abbekerk in Nordholland ist wieder da. Schon 2020 musste er coronabedingt mehrmals Zuhause bleiben. Jetzt kehrt er aus anderen Gründen wieder zurück. Wie dem Flüsterer zu Ohren kam, musste er verletzungsbedingt pausieren. Doch nun gibt es wieder  geröstete Nüsse und Delikatessen. Heinz Günter Kaisers hat seine Winterpause beendet: Frische Kräuter, Blumen und Gemüse gibt es ab sofort von Gartenbau Kaisers aus Voesch. Bekannt auch als Tannenbaum-Lieferant. Doch bis es wieder soweit ist, dauert es noch ein Weilchen.  Und die dritte Meldung zum Thema Wochenmarkt: Ab sofort dienstags ist  Specht Feinkost aus Leverkusen mit Wurst- und Käsespezialitäten, Essig, Öl und Dips auf dem Buttermarkt zu finden. Sie sind den Besuchern der Feierabendmärkte bekannt, die normalerweise von Mai bis September jeweils am ersten Mittwoch im Monat von 17 bis 21 Uhr stattfinden, beziehungsweise sollten. Der Flüsterer ist gespannt, wann – oder besser ob – es in diesem Jahr eine Wiederbelebung geben wird.Dorfsheriff Wans im Ruhestand

Ruhige Zeiten stehen ihm nun bevor, oder wird es doch eher ein Unruhestand? Norbert Wans, langjähriger Bezirksdienstbeamter und Polizist, laut Kollegen „mit Leib und Seele“, wurde jedenfalls kürzlich in den Ruhestand verabschiedet. Dazu überreichte ihm Manfred Buchholtz, Erster Polizeihauptkommissar, im Namen von Landrat Andreas Coenen in dieser Woche die Urkunde. Wans begann 1977 seine Ausbildung bei der Polizei NRW. Im Anschluss ging es dienstlich in die Landeshauptstadt. Die hohen Spritpreise von damaligen 90 Pfennigen pro Liter habe Norbert Wans gerne in Kauf genommen, um täglich aus seinem Heimatort Straelen nach Düsseldorf zu fahren. 1983 wechselte er dann in den Kreis Viersen und direkt zur Wache nach Kempen. Im Jahre 2000 nahm er die Möglichkeit wahr, als „Dorfsheriff“ die Nachfolge von Jakob Schlabbers anzutreten. „Bei dieser Arbeit war es mir wichtig, mich auf die Menschen einzulassen und auch ihre Eigenschaften kennenzulernen. Man muss es einfach gerne haben, wenn zum Beispiel ein stadtbekanntes Kempener Original wie „Ferdy“ einen als Polizist in der Fußgängerzone von der Seite mit „Hey Du!“ anruft, erzählt Norbert Wans. „Es ergaben sich im Laufe der Jahre unglaublich viele Kontakte mit Menschen auf der Straße, alleine nur deshalb, weil man unterwegs und präsent war. Aus vielen Kontakten entwickelten sich sogar Freundschaften.“ Nach 43 Dienstjahren, von denen er 38 in Kempen wirkte, geht Norbert Wans in den Ruhestand. Sein Nachfolger ist Polizeihauptkommissar Arno Wefers, der bereits seit Anfang 2021 im Bezirk Kempen tätig ist.

Neue Perspektiven im Rathaus

Norbert Wans zieht jetzt – anders als der Altstadt-Flüsterer – also nicht mehr seine Runde durch die Thomasstadt. Dabei entgehen ihm auch die neuen Einsichten durch die Rathaus-Fenster. Vom Buttermarkt aus ist dort nämlich die neue Foto-Ausstellung des Teams „Camera Obscura“ zu sehen. Zu dem Trio gehören seit 2011 Ingrid Dierdorf aus Oedt, sowie Rainer Deling und Walter Nork, beide aus Tönisvorst. „Unser Ziel ist die Umsetzung individueller Motivideen und auch die anschließende Präsentation. Das können wir bei Ausstellungen wie jetzt im Kempener Rathaus oder auch im Netz realisieren“, sagt Walter Nork. Die Arbeit, die Leidenschaft an der Kamera, orientiert sich dabei an ausgewählten Themen, die bereits weit im Vorfeld besprochen werden. Jetzt wurden die Fotografien unter dem Begriff „Perspektiven“ zusammengefasst. „Wie unsere Fotos letztendlich interpretiert werden, das haben wir bewusst offen gelassen“, sagt Walter Nork. Die Exponate sind jeweils etwa 30x45 Zentimeter groß und nah am Fenster platziert. Die Ausstellung soll bis zum 31. März zu sehen sein.

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