Großprojekt Neues Hotel soll im Frühling 2024 öffnen

Kempen · Investor, Architekt und Stadtwerke stellten das Projekt am Aquasol vor. Die Zusammenarbeit laufe harmonisch, auf die Bauphase blicke man optimistisch.

 Die Außenansicht steht noch nicht final fest, aber dies ist der aktuelle Planungsstand: Vorne rechts im vorgelagerten Gebäudeteil befindet sich die Lobby, der Eingang öffnet sich nach rechts in Richtung Parkplatz und Straelener Straße. Die Fensterfront links neben der Lobby gehört zum Frühstücksraum. Der Blick gen Osten soll Morgensonne ermöglichen. Darüber befinden sich im Hauptteil des Gebäudes die Zimmer und Tagungsräume. Links schließt das Hotel an den Eingangsbereich des Aquasol an. Nach hinten entstehen zwei Innenhöfe mit Blick zum Freibad.

Die Außenansicht steht noch nicht final fest, aber dies ist der aktuelle Planungsstand: Vorne rechts im vorgelagerten Gebäudeteil befindet sich die Lobby, der Eingang öffnet sich nach rechts in Richtung Parkplatz und Straelener Straße. Die Fensterfront links neben der Lobby gehört zum Frühstücksraum. Der Blick gen Osten soll Morgensonne ermöglichen. Darüber befinden sich im Hauptteil des Gebäudes die Zimmer und Tagungsräume. Links schließt das Hotel an den Eingangsbereich des Aquasol an. Nach hinten entstehen zwei Innenhöfe mit Blick zum Freibad.

Foto: Neugebauer Architekturbüro

Funktional und puristisch soll es werden, zugleich aber komfortabel und für verschiedenste Zielgruppen geeignet: das neue Hotel der Havenhostel-Gruppe, welches in den kommenden zwei Jahren am Schwimmbad Aquasol entstehen soll. Am Mittwoch präsentierten Investor, Stadtwerke und Architekt das Großprojekt für Kempen und verrieten Details zu Bauplanung und Angebot.

Zwischen 14 und 15 Millionen Euro liege die Investitionssumme, verriet Jens Grotelüschen, Geschäftsführer von Havenhostel. Etwas weniger als 100 Zimmer soll es haben, dazu Tagungsräume, zwei Innenhöfe und einen Frühstücksbereich – und einen direkten Zugang zum Aquasol. „Das Hotel wird von der Straelener Straße her erschlossen“, erklärt Architekt Dirk Neugebauer. Zu dieser Seite solle auch ein Parkplatz entstehen, „um die Zufahrt zum Aquasol und die Nachbarschaft nicht zusätzlich zu belasten“.

Investitionssumme von
14 bis 15 Millionen Euro

Der Name sollte nicht in die Irre führen: Ein klassisches Hostel sei nicht vorgesehen, sagt Grotelüschen. Zwei- bis Vierbettzimmer seien geplant, man strebe eine Kategorisierung von dreieinhalb bis vier Sternen an. Frühstück soll es geben, aber kein à la carte-Angebot. Gastronomische Angebote gebe es in Kempen schließlich zur Genüge. „Aber Gruppenverpflegung“, sagt der Investor, die werde schon angeboten. Denn auch für Jugend- und Schülergruppen soll das Hotel attraktiv sein.

Ebenso aber für Geschäftsreisende und Touristen, die Kempen besuchen oder die Wellness-Angebote des Aquasol nutzen möchten. Eine Fahrrad-Lounge mit E-Ladestation soll eingerichtet werden, um sich für Fahrrad-Touristen attraktiv zu machen. Und auch als Unterkunft für Besucher von Familienfesten sei das Hotel wunderbar geeignet. So soll ein Ganzjahresgeschäft gesichert werden. „Anders als an der Küste“, sagt der Investor aus dem Norden. Dort machten sich die „grauen Monate“ bei den Gästezahlen schon bemerkbar.

Das Havenhostel hat eben nichts mit dem englischen Wort für „Himmel“ zu tun, sondern ist norddeutsch für „Hafen“. „An anderen Standorten bieten wir unseren Hotelgästen Meerblick oder Aussicht auf einen Hafen. In Kempen liegt der Fokus auf dem Wellnessangebot des Aquasol“, erklärt Grotelüschen. Der Standort Niederrhein sei für ihn durchaus noch „Neuland“, gibt er zu. Das Marktpotenzial in Kempen und Umgebung sei aber groß. Die Stadt habe „Flair“, die Lage nahe der Benelux-Länder und NRW-Metropolen sei reizvoll.

Zunächst war die Kempener Burg als Standort im Gespräch

2017 habe er begonnen, sich am Niederrhein nach einem neuen Standort umzusehen. Damals sei er mit Bürgermeister Volker Rübo und Landrat Andreas Coenen ins Gespräch gekommen – die Kempener Burg sei damals ins Auge gefasst worden. „Es kristallisierte sich jedoch später heraus, dass das mit der Burg nicht umzusetzen wäre“, so Grotelüschen.

Stattdessen habe  Thomas Jablonski, Wirtschaftsförderer des Kreises, ihn mit den Kempener Stadtwerken zusammengebracht. Die wiederum suchten neue Nutzungsmöglichkeiten für den alten Hallenbadstandort, nachdem das Bad verlegt sein würde. Der Technikkeller des Bades sollte dabei erhalten bleiben. „Eine Kletterhalle war im Gespräch, eine Spielhalle für Kinder oder ein Fitnessstudio“, berichtet Stadtwerke-Geschäftsführer Siegfried Ferling. Dann seien die Idee eines Hotels und der Kontakt zu Grotelüschen zusammengekommen. Und der Investor zeigte sich auch interessiert an einer Zusammenarbeit mit Architekt Neugebauer, der ja bereits den Neubau des Aquasol begleitete und so mit Stadtort und Akteuren vertraut war.

Im Frühjahr 2024 plane man die Hoteleröffnung, so Grotelüschen. Wenn alles gut geht. Man müsse sehen, welche Materialien in den kommenden Monaten tatsächlich verfügbar und bezahlbar seien und ob man die nötigen Firmen für die Umsetzung finde. Die sollen möglichst aus der Region kommen. „Einige Vorarbeiten sind aber bereits angelaufen, die Parkplatzplanung ist abgeschlossen, es gab Baumfällungen“, sagt Neugebauer. Dennoch sei den Zeitplan durchaus „sportlich“.

Einmal fertig, soll das neue Hotel dem Tourismus in Kempen und im Kreis einen zusätzlichen Schub geben. „Die Belegungszahlen gehen auch bei uns hoch und Kempen ist wichtig für den Kreis“, sagt Martina Baumgärtner von Niederrhein Tourismus. Mit dem Schwerpunkt „Natur“ habe man auch in der Pandemie gut punkten können. Bürgermeister Christoph Dellmans lobt die bisherige Zusammenarbeit mit dem Investor aus dem Norden und sagt: „Ich bin dankbar, dass Sie Kempen gefunden haben und hier investieren.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort