Kempen Ein „Hallelujah“ des Prinzen in der Kempener Propsteikirche

Kempen · Am Sonntag gab es in Kempen wieder eine Narrenmesse.

 Narretei und Kirche seien durchaus kein Widerspruch, sagt Propst Thomas Eicker.

Narretei und Kirche seien durchaus kein Widerspruch, sagt Propst Thomas Eicker.

Foto: Ja/Norbert Prümen

. Einmal im Jahr ist eine Narrenkappe die angemessene Kopfbedeckung für einen Gottesdienst. Am Sonntag war es wieder so weit: In der Kempener Pfarrkirche St. Mariae Geburt waren die ersten Reihen komplett für die Karnevalisten aus Kempen und St. Hubert reserviert. Weiß, Blau und Rot waren auch vor dem Hauptaltar die beherrschenden Farben.

Propst Thomas Eicker stach in seinem grünen Gewand aus der Narrenmasse deutlich hervor. Er hatte absolut nichts dagegen, dass Karnevalisten den Gottesdienst mitgestalteten. Das sei ganz im Sinne Gottes. „An Karneval wird alles auf den Kopf gestellt, da treten die Unscheinbaren in den Mittelpunkt.“ Der Propst erklärte: „Das ist eine Irritation, die wir immer wieder brauchen.“ Sie mache deutlich, dass wir alle Gottesgeschöpfe sind, dass wir alle dieselbe Würde haben, von Gott die gleiche Heiligkeit erfahren haben. Prinzessin Brigitte I. übernahm die Lesung, Prinz Peter II. griff zur Gitarre. Sein Credo: „Kirche und Karneval gehören zusammen.“ Er sang  auf Kempener Platt  „Hallelujah“ von Leonard Cohen, den Text hatte er eigens für diesen Auftritt „umgestrickt“. Das Publikum sang mit, zum Schluss gab es großen Beifall.

Keine Frage: Auf der Narrenmesse wurde jetzt wieder vor allem die Lebensfreude zelebriert. Zu den kleinsten Karnevalisten gehörte die vier Jahre alte Leni von der Kleinen Garde der Narrenzunft Kempen. „Sie ist zum ersten Mal bei der Narrenmesse dabei und hat sich sehr gefreut“, verriet Mutter Natalie Bergner. „Schau“ mir in die Augen“ ist ein Lied, dass man sonst in einem Gotteshaus wohl eher selten hören dürfte. Dank der starken Abordnung der Narren war auch dies jetzt möglich. Die Pracht in der Kirche wurde noch verstärkt durch die tollen Kostüme und Standarten. Egal, ob im grauen Wintermantel oder in einem schmucken Karnevalskostüm: Gemeinsam wurde das Vaterunser gebetet,  und die Kollekte war für alle caritativen Einrichtungen in der Stadt bestimmt.

Unter anderem waren bei der Narrenmessse  die Karnevalsgesellschaft Blau-Weiß Kamperlings vertreten, die KG Narrenzunft, die Straßengemeinschaft Heideröslein, die Garden und zum ersten Mal die „Shining Roses“ aus St. Hubert. Heinz Börsch, Präsident des Kempener Karnevalsvereins dankte zum Schluss allen, die sich in die Narrenmesse in welcher Form auch immer eingebracht haben.

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