Lösung für Gesamtschule Martin-Schule kann genutzt werden

Kempen · Die Asbest-Belastung ist geringer als befürchtet. Die Oberstufe der Kempener Gesamtschule kann im Altbau der Hauptschule starten.

 Der leerstehende Altbau der Martin-Schule kommt nun doch für eine Nutzung ab Sommer infrage.

Der leerstehende Altbau der Martin-Schule kommt nun doch für eine Nutzung ab Sommer infrage.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

Nach dem Hin und Her der vergangenen Monate gibt es für Jugendliche, Eltern und Lehrer der Gesamtschule positive Nachrichten. Der erste Jahrgang der Oberstufe kann im Sommer im Erdgeschoss der leerstehenden Martin-Schule an den Start gehen. Das bestätigte Bürgermeister Volker Rübo am Donnerstag auf Anfrage der WZ. Die festgestellte Asbest-Belastung in der leerstehenden Hauptschule stelle nun doch kein Hindernis da. „Wir haben einen Gutachter intensiv untersuchen lassen“, so Rübo. Der Experte habe grünes Licht dafür erteilt, dass das Erdgeschoss für ein Jahr – ohne Bedenken – genutzt werden kann.

Die Belastung durch Asbest sei in gebundenen Stoffen festgestellt worden. Und solange es in Wänden und Decken keine baulichen Eingriffe gibt, bestehe auch kein Risiko für die Gesundheit, gibt Rübo sinngemäß das Ergebnis des Gutachters wieder. Daher habe sich die Verwaltung nun dazu entschlossen, die Oberstufe im Altbau von 1928 an der Straße Am Gymnasium starten zu lassen.

„Dort haben wir vier Klassenräume plus weitere Räume und ein Lehrerzimmer“, sagt der Bürgermeister. Im Bereich der Elektrik müssten Arbeiten vorgenommen werden. Diese stellten aber keine Gefahr dar, dass das Thema Asbest doch zum Problem wird. Der Fachunterricht in Fächern wie Physik oder Chemie soll in Räumen der beiden Gymnasien stattfinden. Die jüngste Überlegung, gleich sechs Räume des Luise-von-Duesberg-Gymnasiums vorübergehend für die Gesamtschule vorzusehen, müsse aber nicht weiter verfolgt werden. Diese angedache Interims-Lösung hatte LvD-Leiter Benedikt Waerder massiv kritisiert.

Damit ist die Stadt ein großes Problem los. Denn bei der Alternativ-Lösung, einem Modul-Bau für die Oberstufe, hakte es ebenso. Wie berichtet, wird die Lösung zum Schuljahresbeginn im Sommer nicht umgesetzt werden können. „Weil die Martin-Schule nun doch zur Verfügung steht, gewinnen wir Zeit, um beim Modul-Bau eine gute und langlebige Lösung zu realisieren“, sagt der Bürgermeister. Die Modulbauten auf dem Gelände des LvD sollen nun zum Schuljahr 2021/22 fertig sein. Dann würde der erste und zweite Jahrgang der Oberstufe dort einziehen und die Martin-Schule wäre für eine Sanierung frei.

In den Planungen für diesen Modul-Bau hat die Stadt inzwischen ein Planungs- und ein Architektenbüro beauftragt. In dieser Phase geht es nun darum, sich zwischen einer Stahl- und Holzkonstruktion zu entscheiden. Um sich ein Bild zu machen, werden Vertreter von Verwaltung, Politik, Schulen, Eltern und den beauftragten Büros am Montag nach Darmstadt und Frankfurt fahren. In den beiden hessischen Städten sollen Schulgebäude in Holzbauweise besichtigt werden.

Bei allen Überlegungen betont Rübo, dass man bei den Modulen an die Langfristigkeit denken müsse. „Es geht dort um eine Lösung, die auch während der langen und schwierigen Phase des Umbaus aller Schulen genutzt werden kann“, so der Bürgermeister. Wie mehrfach berichtet, bereiten Verwaltung und Politik bei den weiterführenden Schulen den großen Wurf vor. Die Modernisierung der bestehenden Schulgebäude wird die Stadt in den nächsten Jahren mindestens 50 Millionen Euro kosten. Zu den Planungen gehört die Idee, dass die Modulbauten jeweils von den Schulen genutzt werden können, in denen saniert wird.

Bei der Vorbereitung dieses Großprojektes haben Stadt und Schulen mit Unterstützung eines externen Büros ein Raumkonzept entwickelt. Anhand dieses Konzeptes soll in der Sanierungsphase gehandelt werden. Details sind aber noch nicht bekannt. Auch deshalb, weil für LvD, Thomaeum und Realschule noch Untersuchungsergebnisse fehlen. Wie in der Hauptschule wurden auch in diesen Gebäuden Prüfungen vorgenommen, inwieweit Belastungen jeglicher Art vorliegen. „Dazu haben wir noch keine Ergebnisse. Mit Blick auf die Martin-Schule hatten wir beim Gutachter eine vorgezogene Auswertung angefordert“, so Rübo.

Um den neuesten Stand bei den Themen Martin-Schule und Modul-Bauweise geht es am 14. November im Schulausschuss. Für Eltern und Schüler der künftigen Oberstufe der Gesamtschule soll es in der kommenden Woche einen Informationsabend geben.

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