EU-Projekt „Amelie“ Kempener Gymnasium macht sich gegen Hassrede stark

Kempen · Das Kempener Gymnasium gehört zu den weiterführenden Schulen, die für das neue Erasmus-Plus-Projekt „Amelie“ ausgewählt wurden. Die Schule setzt sich dafür mit Hassrede auseinander.

 Das Projekt „Amelie“ befasst sich mit dem Phänomen Hassrede im Internet – einem Thema, das in der öffentlichen Debatte zunehmend diskutiert wird.

Das Projekt „Amelie“ befasst sich mit dem Phänomen Hassrede im Internet – einem Thema, das in der öffentlichen Debatte zunehmend diskutiert wird.

Foto: Shutterstock.com/Brian A. Jackson

Fünf europäische Länder mit je fünf Schulen, und das Luise-von-Duesberg-Gymnasium (LvD) ist dabei: Das Kempener Gymnasium gehört zu den weiterführenden Schulen, die für das neue Erasmus-Plus-Projekt „Amelie“ ausgewählt wurden. Die teilnehmenden Schulen aus Deutschland, Italien, Belgien, Rumänien und Griechenland werden sich mit Hassrede auseinander setzen.

Ziel des Projekts „Amelie“ (Advanced Media Literacy Education to counter online hate-speech) ist es, Lehrkräften aller Stufen und Vertretern von Schulgemeinschaften, einschließlich der Familien, Medienkompetenz zu vermitteln, die für den Umgang mit Hassrede im Netz nötig ist. Mithilfe einer innovativen Methodik sollen sie für das Thema sensibilisiert werden und Werkzeuge an die Hand bekommen, um Hassreden entgegenzuwirken.

„Es passt genau in unsere Medienerziehung. Daher haben wir uns direkt beworben“, berichtet Schulleiter Benedikt Waerder. Claudia Schauerte-Lüke, die für die Medienerziehung am LvD zuständig ist, fasste für die Bewerbung die bereits laufenden Medienerziehungsprojekte wie etwa Medienscouts zusammen. Die Aktionsbreite überzeugte dann auch die Projektleitung.

In der ersten Phase werden in Deutschland zehn Pädagogen in der spezifischen Methodik des „Amelie“-Projekts sowie in innovativen Trainingstechniken geschult. In der zweiten Phase wird eine Gruppe von 25 ausgewählten Lehrkräften ein entwickeltes Training und die interaktive Plattform testen. In der dritten Phase schulen diese 25 Lehrkräfte je fünf weitere Personen aus ihrem schulischen Umfeld. So werden 150 Personen erreicht.

Sie bilden den Kern des virtuellen Netzwerks von Schulen gegen Hassrede im Internet und sollen mit den Projektaktivitäten Tausende von Schülern erreichen und für das Thema sensibilisieren.

Das Projekt leistet einen wichtigen Beitrag zur Medien- und Demokratieerziehung, und das nicht nur in Deutschland. Im Rahmen des Projekts sollen verschiedene Produkte entstehen, die sich gegenseitig ergänzen. Indem unterschiedliche bewährte Praktiken kombiniert, angepasst und weiterentwickelt werden und eine große Auswahl an Lernmaterialien zur Verfügung gestellt wird, sollen Trainings für Lehrkräfte und eine interaktive Plattform ins Leben gerufen werden. Ziel ist die Etablierung eines virtuellen, europaweiten Netzwerks von Schulen zur aktiven Bekämpfung von Hasssprache im Netz. Des Weiteren ist die Erstellung eines Handbuches mit Handlungsempfehlungen für politische Entscheidungsträger und Bildungseinrichtungen geplant.

Im Rahmen der zweijährigen Laufzeit von „Amelie“ sind öffentliche Aktionen sowie ein Wettbewerb geplant, bei dem die teilnehmenden Schulen eine Kommunikationskampagne gegen Hassrede im Netz entwerfen. Die Sieger dürfen an einer internationalen Veranstaltung in Brüssel teilnehmen.

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