Sport Kempen: Ludwig-Jahn-Halle bis Frühjahr gesperrt

Kempen · Die marode Verkabelung in Kempens größter Turnhalle ist immer noch nicht saniert. Weitere Aufträge sollen erst vor Weihnachten vergeben werden.

 Die Turnhalle an der Ludwig-Jahn-Halle kann derzeit nicht genutzt werden.

Die Turnhalle an der Ludwig-Jahn-Halle kann derzeit nicht genutzt werden.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

Was Vereinsvertreter bereits befürchtet hatten, ist nun Gewissheit. Die Dreifachturnhalle an der Ludwig-Jahn-Straße wird Schulen und Vereinen bis mindestens April 2020 nicht zur Verfügung stehen. Diese Mitteilung machte Dezernent Michael Klee am Dienstagabend im Sportausschuss. Das Hochbauamt habe Klee am Dienstag mitgeteilt, dass das Ingenieurbüro und weitere beauftragte Firmen nicht vor „Ende März/Anfang April“ mit einer Freigabe rechnen.

Bereits seit Beginn der Sommerferien stehen die Kempener Sporthalle ohne Ludwig-Jahn-Halle da. Für die Ferien waren Sanierungsarbeiten an der Beleuchtung angesetzt. Im Zuge dieser Arbeiten war dann festgestellt worden, dass die gesamte Verkabelung der Anlagen defekt ist, hieß es damals von der Stadt Kempen. Aus Sicht der Verwaltung ist das besonders ärgerlich, weil die Halle erst vor rund 15 Jahren grundsaniert worden ist – inklusive der Verkabelung, wie Klee nun noch einmal bestätigte.

Ein weiterer Aspekt, der die Arbeiten nun nicht schneller werden lässt, sei die Idee, der Stadt, die Halle auch zu einer Versammlungsstätte für Veranstaltungen zu machen. Im Zuge dessen müssten nun zusätzliche Auflagen mit Blick auf den Brandschutz beachtet werden. „Wenn nun einmal dementsprechend dort gearbeitet wird, macht es ja auch Sinn, alle Vorgaben umzusetzen“, sagte Michael Klee. Die erforderlichen Ausschreibungen seitens des Hochbauamtes liefe, ergänzte der Sportdezernent. Die Auftragsvergabe soll vor Weihnachten erfolgen.

„Die Lieferfristen für die technischen Einrichtungen und der Einbau der Anlagen (u.a. Brandmelde und Notbeleuchtung) erfordern leider mehr Zeit, als ursprünglich als erwartet“, so die Mitteilung der Verwaltung, die Dezernent Klee der Presse am Dienstag schriftlich zur Verfügung stellte. Insgesamt sind für die nun anstehende Sanierung rund 250 000 Euro in den Haushalt 2020 eingestellt.

Ärgerlich ist die gesperrte Halle für die Vereinigte Turnerschaft (VT), deren Handballabteilung Hauptnutzerin ist. Die Stadt hatte mit mehreren Vereinen an einem Tisch gesessen, um Lösungen zu finden. So spielen die Handballer der VT derzeit in der Halle-Nord. Das wiederum bedeutet aber Einschränkungen für die Trampolin-Turner des KTV. Ende September lobte VT-Vorsitzender Detlev Schürmann die Zusammenarbeit der Vereine. Allerdings müssten die Handballer mit eingeschränkten Trainingsmöglichkeiten leben. Insbesondere für die Teams, die einen höheren Leistungsanspruch haben, sei das unschön.

Ebenfalls bereits im September äußerte der VT-Chef seine Unzufriedenheit mit Blick auf die Verwaltung. Die Ausschreibungsverfahren würden viel zu spät angegangen und daher zu lange dauern. „Das kann man eigentlich keinem mehr erklären“, so Schürmann vor einigen Wochen.

Auch die Fußballer des SV Thomasstadt mussten wegen der gesperrten Halle reagieren. Der Verein hat alle für Anfang 2020 geplanten Turniere im Jugend- und Seniorenbereich abgesagt (die WZ berichtete). Erst 2021 wolle man diese Veranstaltungen wieder durchführen.

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