Kempener Lichtspiele Countdown für Kino-Öffnung läuft

Kempen. · In den Kempener Lichtspielen am Buttermarkt werden in neun Tagen wieder Filme gezeigt.

 Es kann wieder losgehen: Lichtspiele-Inhaber Frank Janssen misst den Abstand im Kino aus. Nächste Woche sollen wieder die ersten Filme zu sehen sein.

Es kann wieder losgehen: Lichtspiele-Inhaber Frank Janssen misst den Abstand im Kino aus. Nächste Woche sollen wieder die ersten Filme zu sehen sein.

Foto: Reimann, Friedhelm (rei)

Auf der Facebook-Seite der Kempener Lichtspiele wird schon der Countdown heruntergezählt: Noch neun Tage sind es ab diesem Dienstag. Nächste Woche Donnerstag gibt es wieder Kino in Kempen. Am 16. Juli starten Frank Janssen und sein Team Projektoren und Popcorn-Maschine.

„Leider sind kaum neue Filme auf dem Markt“, bedauert der Inhaber des Traditionskinos am Buttermarkt. Einige wichtige Filme, auf die sich Frank Janssen schon gefreut hatte, wurden verschoben. Zum Beispiel „Contra“, die deutsche Komödie von Sönke Wortmann mit Christoph Maria Herbst, der neue Disney-Film „Mulan“ oder auch Christopher Nolans Actionthriller „Tenet“. So werde es schwierig, ein gutes Programm zusammenzustellen, weiß Janssen.

Janssen muss sich noch für die passenden Filme entscheiden

Da ist Kreativität gefragt. Diese musste Frank Janssen schon bei seinen Kinos in Mönchengladbach und Kleve beweisen, die am vergangenen Donnerstag bereits wieder an den Start gegangen sind. Das Herzogtheater in Geldern ist wie die Kempener Lichtspiele zurzeit noch geschlossen. Das Startwochenende verlief aber schon mal vielversprechend.

Einige Kinderfilme sind neu angelaufen, wie zum Beispiel „Meine Freundin Conni“ oder „Trolls World Tour“. Zudem kann man sich noch Filme ansehen, die kurz vor dem Lockdown angelaufen waren, wie der Animationsfilm „Onward: Keine halben Sachen“, „Der Spion von nebenan“ oder „Die Känguru-Chroniken“. Das gilt auch für das US-Justizdrama „Just Mercy“ über einen jungen Anwalt, der sich nach seinem Abschluss in Harvard für zu Unrecht Verurteilte einsetzt.

Und dann gibt es ja noch Klassiker, die man sich immer wieder auf der großen Leinwand ansehen kann. In Janssens Comet Cine Center in Mönchengladbach läuft zum Beispiel am 22. Juli „Blues Brothers“. Der Film ist Kult und anlässlich des 40-jährigen Jubiläums kann man sich eine „Extended Version“ in 4K mit 15 Minuten Zusatzmaterial ansehen.

Wenn es in der nächsten Woche in Kempen wieder losgeht, hält Frank Janssen es nicht für sinnvoll, gleich die Säle wieder komplett vollzumachen. Damit sich die Zuschauer auch wohlfühlen, ist Abstand angesagt. Jede zweite Reihe bleibt frei und Abstand zum Nachbarn wird einkalkuliert. Desinfektionsmittel steht ebenfalls schon bereit. Wie im Restaurant muss man sich dann auch im Kino einen Mund-Nasen-Schutz aufsetzen, wenn man zum Beispiel zur Toilette geht.

Die Zeit des Lockdowns hat Kinobetreiber finanziell hart getroffen. Das Auto-Kino in Willich habe aber Spaß gemacht. „Die Leute haben sich unheimlich gefreut. Wir waren froh, dass wir so ein kleines bisschen Normalität bringen konnten. Dazu hatten wir ein super Wetter“, blickt Janssen zurück. Er muss aber auch feststellen: Verdienen konnte man mit dem Angebot auf dem kleinen Schützenplatz, auf den maximal 100 Autos passten, nicht viel.

Einige Hilfen gab es schon für Kino-Besitzer: die Corona-Zuschüsse von öffentlicher Seite und einige Solidaritätsaktionen, bei denen man sich zum Beispiel Werbung zugunsten seines Kinos ansehen konnte, oder aufgerufen wurde, Kino-Gutscheine zu kaufen. „So was hilft natürlich“, so Janssen. Doch diese Hilfen waren schnell aufgezehrt, weitere Kosten mussten aus den Rücklagen gedeckt werden. Umso wichtiger sei es, dass das Kino-Geschäft nun wieder gut durchstartet.

Langeweile ist im Kino übrigens nicht aufgekommen. Frank Janssen hat die Zeit genutzt, um kleine Renovierungen vorzunehmen und zum Beispiel einige Wände streichen zu lassen: neuer Glanz für die Kempener Lichtspiele zum Neustart.

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