Kempen: Kappes - Der Super-Sauger
Kempen – Land des Kohls. Für die Ernte haben drei Landwirte eine Maschine entwickelt.
Kempen. Neun Monate hatte er Zeit zu wachsen, prall und rund zu werden: Nun ist der Kohl reif für die Ernte. Bis in diese späten Novembertage werden die bis zu zehn Kilogramm schweren Rundlinge von den Feldern geschnitten. Knabber-Attacken von Hasen und Vögeln, Hitzestress und Ungeziefer haben sie wohlbehalten überstanden, um in absehbarer Zeit neben dunklem Fleisch und Kartoffelklößen ihren Sinn zu erfüllen: gut zu schmecken.
Von Aldekerk über Kempen, St.Tönis, Willich bis in den Neusser Raum erstrecken sich auf 500 Hektar die Felder mit Rot- und Weißkohl. Und die werden nun geerntet. Mit einem Messer oder Spachtel werden die Kohlköpfe sonst von Hand abgeschnitten. Das dauert: Für eine Ladung von 20 bis 25 Tonnen braucht man, sagt Landwirt Josef Impelmanns, per Hand zu zweit den ganzen Tag.
Aber es geht auch anders. Impelmanns hat zusammen mit Andreas Wolters und Peter Josef Coenen eine eigene Kappes-Maschine gebaut. Und die erntet 25 Tonnen in 90 Minuten. "Man schafft mit der Maschine 150 Tonnen an einem Tag", sagt Coenen. Ein bis zwei Hilfskräfte kontrollieren die Qualität der Ware, die oben auf dem Verleseband ankommt, werfen beschädigte Kohlköpfe wieder runter und säubern den Rest.