Kempen: Jugendliche sorgen für Ärger

Anwohner der Oedter Straße und der Birkenallee sind wütend über Jugendliche, die dort lärmen und Müll hinterlassen.

Kempen. Weggeschmissene Safttüten, kaputt geworfene Vodkaflaschen, leere Weinkisten und noch halb volle Würstchenpackungen. Der Platz rund um die Sitzgruppe am Fliethgraben ist übersät mit Müll. "So sieht es hier seit einigen Wochen jeden Morgen aus", sagt Anwohner Antonio Gallie.

Die Jugendlichen kommen meist abends gegen 20 Uhr, bringen kleine Einmal-Grills mit und feiern. "Das geht oft bis 3 Uhr. Und mit zunehmendem Alkoholpegel wird es immer lauter", sagt Gallie. Zudem würden die Jugendlichen mit ihren Motorrollern mitten durch die Grünanlage fahren. Er möchte nicht als Denunziant gelten, "aber so kann die Situation auch nicht bleiben".

Bisheriger negativer Höhepunkt der nächtlichen Aktionen war, wie berichtet, der Brand eines Werkzeuglager-Containers an der Kreisverkehr-Baustelle Oedter Straße/Birkenallee. Zudem hatten Jugendliche am Basketballfeld im East-Cambridgeshire-Park so viel Lärm verursacht, dass die Polizei Platzverweise aussprechen musste.

"Es ist doch ein Witz, dass die Stadt an der Basketball-Anlage zwar um 20 Uhr die Körbe aus Lärmgründen abmontiert, damit dort nicht mehr gespielt wird, 100 Meter weiter aber Jugendliche einen Höllenkrach machen", ärgert sich Gallie. "Die Körbe müssen wir abhängen. Und dass der Park ein beliebter Treffpunkt für Jugendliche ist, wissen wir. Das soll er auch sein. Nur ist es nicht zu tolerieren, wenn dort Vorschriften missachtet und Gesetze übertreten werden", sagt Jugenddezernent Volker Rübo (49).

Er kündigte am Donnerstag gegenüber der WZ an, "dass die Stadt hier aktiv werden wird". Die Kommune will mit ihren Bereitschaftmitarbeitern des Ordnungsamtes im Park Kontrollgänge machen und die Jugendlichen ansprechen. "Die Gefahr ist sonst, dass die Nachbarn jede Toleranz verlieren und künftig absolut nicht mehr bereit sind, irgendwelchen Lärm hinzunehmen", sagt der Dezernent.

Auch das Müllproblem werde man beobachten. Anwohner berichten, dass die Verwaltung Mitarbeiter losschickt, die abends den Müll aufpicken. Doch das hilft nur kurzfristig. Denn am Donnerstagmorgen lag wieder alles voll.

Auch am Mittwochabend wurde die Polizei erneut wegen lärmender Jugendlicher gerufen. "Aber das war im Rahmen, wir mussten nicht eingreifen", sagt Polizeisprecher Wolfgang Wiese. Er bestätigte, dass seine Kollegen in den vergangenen zwei Wochen dort fünf Mal waren.

"Anscheinend haben Stadt und Polizei andere Regelungen, was toleriert wird und was nicht", sagt Gallie. Als er sich bei der Polizei über den Lärm beschweren wollte, sei ihm zudem gesagt worden, dass dies Sache der Stadt sei.

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