Kempen: Jugendliche kritisieren Stadt

Der Realschüler Tim Hegmann (15) ist gerne mit seinen Freunden im East-Cambridgeshire-Park. Sie wollen nicht stören, wissen aber auch nicht, wo sie sich treffen können.

Kempen. Nach dem Bericht der WZ über den Ärger zwischen Anwohnern der Oedter Straße und der Birkenallee mit Jugendlichen kontrollieren Polizei und Ordnungsamt den Bereich rund um den East-Cambridgeshire-Park.

Bei den Jugendlichen stößt das auf massive Kritik. Sie fühlen sich ungerecht behandelt und haben den Eindruck, dass nur die Interessen der Anwohner berücksichtigt werden. "Ich verstehe, dass sich einige beschweren wenn es wirklich zu laut ist. Aber was bleibt uns denn noch anderes übrig? Wo sollen wir uns aufhalten, wenn wir uns treffen?", fragt Tim Hegmanns. Der 15-jährige Realschüler hat sich am Donnerstag - wie so oft - mit rund 20Freunden und Freundinnen im East-Cambridgeshire-Park getroffen. "Wo auch sonst? Denn nur da und am Entenweiher ist doch Platz."

Der 15-Jährige bedauert, dass Jugenddezernent Volker Rübo öffentlich verstärkte Kontrollen angekündigt hat. "Das trägt doch nicht dazu bei, die für alle unbefriedigende Situation zu verbessern. Denn anstatt mit uns zu reden, wird nur über uns geredet", sagt er. Was er sich wünscht, ist ein Platz, an dem die Jugendlichen sich ungestört aufhalten können. "Wir wollen doch nicht stören", sagt er.

Jugendheime seien keine Lösung, denn die seien abends zu. Zudem hätten Jugendliche das Bedürfnis, unkontrolliert und für sich sein zu können. "Ich weiß natürlich, dass ein paar Chaoten dabei sind. Aber, ganz ehrlich, muss man uns deshalb alle verurteilen?", fragt Tim.

Er ist sich sicher, dass er sich mit seinen Freunden auch irgendwo anders aufhalten würde, "wenn es denn ein besseres Angebot in der Stadt gäbe".

Der Realschüler berichtet auch, dass er mit seiner Gruppe in den vergangenen Tagen erst durch die Polizei kontrolliert und dann aufgefordert wurde, sich nicht in der Nähe der Häuser am East-Cambridgshire-Park aufzuhalten, da sie zu viel laut seien. "Es kann doch nicht sein, dass unsere reine Anwesenheit schon störend ist", sagt der 15-Jährige.

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