Kempen: Jugendamt - Halten davon nichts

Stadt und Kreis warnen vor Partys mit Billig-Alkohol.

Kempen. Von der Westdeutschen Zeitung auf die gestrige Party der Jungen Union angesprochen, zeigt sich Kempens Jugendamtsleiter über die Motto-Party der Jungen Union verwundert. "Wegen der anstehenden Kommunalwahl", sagt er, möchte er auf diesen konkreten Fall "aber nicht näher eingehen".

"Grundsätzlich halte ich aber nichts davon, wenn Hochprozentiges für einen Euro angeboten wird", sagt der Jugendamtsleiter. Zudem sollte "billiger Alkohol nicht im Mittelpunkt einer Werbung für eine Jugendparty stehen".

Nach den Vorfällen, bei dem sich Jugendliche mit billigem Alkohol ins Koma getrunken haben und dabei auch zu Tode gekommen sind, sei es wichtig, dem entgegenzuwirken.

"Daher muss der Alkoholmissbrauch mehr in den Fokus gerückt werden, um dafür zu sensibilisieren." Das sei Ziel der Arbeit des Jugendamtes. "Feiern, die vom Alkohol und der Werbung dafür dominiert werden, lehne ich ab", sagt Balsam.

Auch wenn Kempen "sicherlich kein Ort der Glückseligen ist, was die Alkohol-Problematik angeht", gebe es momentan keine Fälle von Flatrateparty-Problemen in der Stadt. Man werde die Szene aber genau beobachten.

Nicht nur beobachten, sondern auch den Kontakt mit der Jungen Union suchen will das Jugendamt des Kreises Viersen. Vorsichtshalber betont auch hier Kreisjugendamtsleiter Thomas Weber, dass er "ohne weitere Kenntnis des konkreten Falles zur JU-Party nichts sagen möchte".

Obwohl die Junge Union rechtlich keine Tochterorganisation der CDU ist, ist das Amt vorsichtig und will jede Einflussnahme auf die bevorstehende Kommunalwahl ausschließen. Dennoch sei es ganz klare Linie des Kreisjugendamtes, "sich gegen Feiern zu positionieren, die mit billigem Alkohol für Jugendliche werben."

Im Kreis Viersen seien organisierte Partys mit billigem Alkohol "kein Problem". Private Alkohol-Exzesse blieben hingegen meist unbekannt. "Um dem dennoch entgegen zu wirken, nehmen wir aber regelmäßig Kontakt zu Jugendgruppen auf", sagt Weber. So wie jetzt auch mit der Jungen Union...

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