Kempen hinkt hinterher

Vor gut einem Jahr ist das Konjunkturpaket II in Kraft getreten. Die WZ hat nachgehakt, was bislang passiert ist.

Kempen/Grefrath/Nettetal. 15 Monate ist es her, dass das Konjukturprogramm beschlossen worden ist. Schulen, Turnhallen, Gerätehäuser bekommen neue Heizungen, Fenster und Dächer- oder werden komplett neu gebaut. Die Zwischenbilanz: Während Grefrath und Nettetal mittendrin sind, plant Kempen noch.

In Nettetal sind 18 Projekte geplant, die mit fast vier Millionen Euro bestritten werden. "Davon sind zehn Projekte mit Volumen von drei Millionen Euro gemeldet- das heißt, die laufen bereits", sagt Kämmerer Norbert Müller. Abgeschlossen sind Sanierungen in Schulen und Turnhallen, die in den Sommerferien angepackt wurden.

Michael Räppel, Bauamtsleiter der Gemeinde Grefrath

1,2 Millionen Euro werden allein für den Bau einer Doppelturnhalle in Kaldenkirchen verwendet. Noch mal 800 000 Euro fließen in den Neubau des Kindergartens Bongartzstiftung. Für beide Projekte wurden bisher 300 000 Euro abgerufen.

Im Frühjahr, sagt Müller, werde mit dem Bau des Feuerwehr-Gerätehauses in Leuth begonnen. Im Mai stellt die Stadt das Geld bereit. Offen sind die Maßnahmen, die die Kindergärten nichtstädtischer Träger betreffen. Falls sie 2010 nicht verwirklicht werden können, verfallen die Gelder.

"Wir werden die gesamten Mittel in energetische Sanierungen stecken", sagt Stephan Kahl, Technischer Beigeordneter in Kempen. Konkret umgesetzt sei derzeit aber noch kein Projekt.

Die Stadt habe Wert darauf gelegt, dass das Geld - rund 3,5Millionen Euro - in zusätzliche Projekte fließt, wie von der Regierung vorgesehen. Daher hätte die Vorarbeit viel Zeit in Anspruch genommen. Auch der Tatsache, dass die Stadt nicht nur eine, sondern alle Schulen zu gerechten Anteilen berücksichtigen will, sei geschuldet, dass bislang nur geplant wurde.

Kahl: "Nun muss das Paket im Februar mit den Schulen besprochen und der Ablauf bestimmt werden." Dann könne mit der Umsetzung begonnen werden. Fenster und Brüstungen, aber auch Fassadenanteile, Dächer und Heizungsanlagen werden saniert. Beginnen will die Stadt mit den größten Schulen, LvD und Realschule. Beide erhalten 1,5Millionen Euro. Kahl: "Die Sanierung dort wird dieses Jahr abgeschlossen."

Für die Planung hat Kempen 150 000 Euro ausgegeben. Mit den Maßnahmen muss Kempen 2010 beginnen und sie 2011 abschließen - nur dann gibt’s Geld vom Staat.

In Grefrath kann sich Michael Räppel nicht über mangelndes Fortkommen beklagen: "Wir sind fleißig gewesen", sagt der Bauamtsleiter. Die neue Heizung in der Grundschule Oedt und die sanierte Turnhalle wurden im November fertig. Auch im Schulzentrum Grefrath soll die Heizung saniert oder durch ein Blockheizkraftwerk für alle drei Schulen ersetzt werden. "Damit wollen wir vor der nächsten Heizperiode fertig werden."

Bei den Maßnahmen an Schulen musste die Gemeinde nicht lange überlegen, wo Bedarf ist. Und für das neue Feuerwehrgerätehaus in Mülhausen, mit 400 000 Euro veranschlagt, liegt die Baugenehmigung ebenso vor wie für die Cafeteria an der Turnhalle, Bruckhauser Straße. 1,5 Millionen Euro werden der Gemeinde Grefrath zur Verfügung gestellt. "Wir haben das Gros des Konjunkturpakets in 2010 verfrühstückt."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort