Förderung des Annenhofs Kempen: Großer Rückhalt für die Schwester-Ina-Stiftung

Kempen · Gründer Heinz-Wilhelm Wolters zieht sich zurück. Das Ehepaar Hamelmann steht nun in der Verantwortung.

 Dieses Team steht hinter der Schwester-Ina-Stiftung und dem Annenhof (v.l.): Propst Thomas Eicker, Heinz-Wilhelm Wolters, Ehrenbürger Karl-Heinz Hermans, Hermine Gilles, Jürgen und Lizzy Hamelmann, Herbert Knops, Peter Fischer sowie Manfred August.

Dieses Team steht hinter der Schwester-Ina-Stiftung und dem Annenhof (v.l.): Propst Thomas Eicker, Heinz-Wilhelm Wolters, Ehrenbürger Karl-Heinz Hermans, Hermine Gilles, Jürgen und Lizzy Hamelmann, Herbert Knops, Peter Fischer sowie Manfred August.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

Dass Heinz-Wilhelm Wolters schon leichtere Termine hatte, war ihm anzumerken. Denn bei der Vorstellung der neuen Schwester-Ina-Medaille gab Wolters bekannt, dass er sich nach 16 Jahren nun in die zweite Reihe der Stiftung zurückziehen werde. „Ich werde aus Altersgründen kürzertreten“, sagte der 84-Jährige. Dies tue er schweren Herzens. Schließlich hat Wolters die Schwester-Ina-Stiftung, die die Jugendhilfeeinrichtung Annenhof unterstützt, 2003 mit seiner Frau Marianne gegründet. Zum Abschied war „Kuffi“ Wolters, wie er in Kempen gerne genannt wird, aber auch erleichtert: „Ich bin sehr froh, dass die Stiftung weiterhin in guten Händen ist.“ Denn Bauunternehmer Jürgen Hamelmann hat den Vorsitz übernommen. Unterstützt wird er von seiner Frau Lizzy, die im Vorstandsteam mitarbeitet.

„Ganz ehrlich: Das ist für uns eine Herzensangelegenheit“, sagte Jürgen Hamelmann. Zum einen wegen der guten Arbeit im Annenhof, zum anderen wegen der „tiefen Verbundenheit“ zur Familie Wolters. „Herr Wolters kennt mich schon, seit dem ich drei Jahre alt bin“, berichtete Hamelmann. Er sei in Nachbarschaft der Familie Wolters aufgewachsen. Das Ehepaar Hamelmann und die übrigen Vorstandsmitglieder Manfred August sowie Propst Thomas Eicker wollen die Stiftung im Sinne der Familie Wolters weiterführen. „Die Stiftung ist gut aufgestellt“, so Hamelmann. Die eine oder andere Neuerung sei aber in Planung. „Ich bin dankbar, dass Lizzy und Jürgen Hamelmann diese Verantwortung übernehmen“, ergänzte Heinz-Wilhelm Wolters.

Eigentlicher Anlass der Pressekonferenz war die Präsentation der neuen Ina-Medaille, die nun in der 16. Auflage erschienen ist. Eine Seite der Medaille ziert wieder Schwester Ina. Die Namensgeberin der Stiftung hat den inzwischen 130 Jahre alten Annenhof von 1935 bis 1971 geführt. Für die Rückseite der Medaille wählt der Stiftungsvorstand Jahr für Jahr ein anderes Motiv aus. In diesem Jahr – wie könnte es anders sein – geht es um das 725-jährige Bestehen Kempens. Zu sehen ist das Stadtsiegel, das laut historischen Unterlagen 1294 – also vor 725 Jahren – erstmals verwendet werden durfte.

Das älteste Siegel, das noch existiert, hatte Kreisarchivar Michael Habersack zur Pressekonferenz mitgebracht. Dieser „Stempel“ stammt nach Angaben von Habersack aus dem Jahr 1305. Das Siegel gehört zu einem Dokument, das 1305 der Bürgerschaft zugesichert hat, dass das Sterbegeld nicht erhöht wird, so Habersack. Bei diesem Dokument handelt es sich um eines der wertvollsten, das im Besitz von Stadt- und Kreisarchiv in der Kempener Burg ist.

Das Siegelbild zeigt vermutlich die damalige Pfarrkirche St. Marien, eine dreischiffige romanische Kirche mit Westturm. Das Kegeldach des Turms erhebt sich ganz über den First des Mittelschiffes. Der Turm hat nach dem Siegel eine achteckige Grundform, in der sich jeweils vier sehr schmale und vier breite Seiten gegenüberliegen. Stern und Mondsichel, Symbole höchster Herrschaftsgewalt seit ältesten Zeiten, sind hier für die Kempener Kirche als Mariensymbole zu begreifen.

„Bei Dokumenten aus dieser Zeit ist allerdings davon auszugehen, dass sie nicht in Gänze dem Kirchen-Original entsprechen“, so Habersack. Die Darstellungsmöglichkeiten waren im 13. Jahrhundert freilich andere als heute. Daher liegt dem Archiv auch eine Rekonstruktion von Jakob Manten von 1984 vor. Mit Hilfe dieser Rekonstruktion ist nun die Schwester-Ina-Medaille entstanden.

Die neue Medaille ist ab sofort für 50 Euro pro Stück erhältlich. Der Erlös fließt zu 100 Prozent in die Förderung der Kinder- und Jugendarbeit im St. Annenhof, der von der katholischen Kirchengemeinde getragen wird. Die Medaille gibt es in der Sparkasse, Orsaystraße 1, Tel. 02152/20685110, im Annenhof, Oelstraße 9, Tel. 02152/140830, und bei Heinz-Wilhelm Wolters, Am Bengt 4, Tel. 02152/3935. Weitere Informationen:

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