Aktion der Landwirtschaft in Kempen Neue Kartoffelkönigin eröffnet Saison bei Höfetour

Kempen · Vier landwirtschaftliche Betriebe öffneten ihre Tore für Besucher. Der Startschuss fiel am Kartoffelhof Birmes.

Zum Auftakt gab Kartoffelkönigin Anna Müller (2.v.l.) den Staffelstab an ihre Nachfolgerin Julie Bonsels (4.v.r.) weiter, hier mit Marcus Optendrenk (v.l.), Paul-Christian Küskens, Heike Höltken, Bernhard Conzen, Alois Keutmann und Christoph Dellmans auf dem Kartoffelhof Birmes.

Zum Auftakt gab Kartoffelkönigin Anna Müller (2.v.l.) den Staffelstab an ihre Nachfolgerin Julie Bonsels (4.v.r.) weiter, hier mit Marcus Optendrenk (v.l.), Paul-Christian Küskens, Heike Höltken, Bernhard Conzen, Alois Keutmann und Christoph Dellmans auf dem Kartoffelhof Birmes.

Foto: Norbert Prümen

Wer gerne Pommes isst, der müsste die Namen Agria, Markies, Fontane, Zorba und Premiere kennen. „Das sind nämlich die bei uns angebauten Industriekartoffeln, aus denen Pommes hergestellt werden“, sagt Heinz-Georg Olligs, Vorstandsmitglied der Rheinischen Erzeugergemeinschaft Kartoffeln (Reka). Wobei Kartoffeln ebenfalls eine Rolle spielen, lässt die Besucher staunen. Denn was Lakritz, Verpackungsmaterial und Tabletten mit dem Erdapfel zu tun haben, das wissen die wenigsten.

Welche Sorten es gibt, wie sie aussehen und was sie ausmacht, darüber informiert ein großer Stand auf dem Kempener Kartoffelhof Birmes. Hier ist auch das gleichmäßige Ratschgeräusch von Sparschälern zu hören: 150 Kilogramm Kartoffeln sollen geschält werden, denn auch das Verkosten von Lagerware und neu geernteten Frühkartoffeln steht an. Das heimische Ware dabei besser schmeckt als über Tausende von Kilometern importierte Ware, davon können sich die Besucher überzeugen. Es ist 10 Uhr, damit ist der Startschuss für die Höfetour, veranstaltet von der Kreisbauernschaft Krefeld-Viersen und Rheinischem Landwirtschafts-Verband (RLV), gefallen.

Vier Kempener Betriebe geben Einblicke in ihre Produktion und bieten zudem ein Begleitprogramm für die ganze Familie an. Einmal einen gigantisch großen Kartoffelroder aus der Nähe erleben, die vollautomatische Sortiermaschine sehen, den Kartoffel-Cocktail probieren (etwas für die erwachsenen Besucher) oder Tischsets und kleine Einkaufstaschen mit Kartoffeldruck verzieren (ein Spaß für die kleinen Gäste), in den Kartoffelsack schlüpfen und auf Slalomhüpfkurs gehen: Bei Birmes steht im Rahmen der Höfetour die Knolle im Mittelpunkt, schließlich ist sie das Hauptanbauprodukt des Hofes.

Auf dem Spooshof präsentiert Familie Borghs ihren Erdbeeranbau und ihre Kirschplantagen. Wie bei Birmes ist das Interesse der Besucher groß und die angebotene kulinarische Erdbeerreise kommt bestens an. Wer derweil beim Erdbeer- und Spargelhof von Familie Goetzens in die Treibhäuser tritt, in denen die Erdbeeren in luftiger Höhe schweben, der wird schon vom Geruch der roten Früchtchen verwöhnt. Nicht nur den Spargel im Hofladen kennenlernen, sondern sehen, wie er wächst, geerntet und gelagert wird – für viele ist es der erste Kontakt mit dem Spargelanbau. Gerade die kleinen Besucher sind vom Hühnerhotel begeistert. Wie ein automatisches Melksystem funktioniert, fasziniert nicht nur Kinder. „Das ist schon einmal etwas anderes, wenn man selber sehen kann wie Lebensmittelanbau und Tierhaltung laufen. Da bekommt man eine ganz andere Wertschätzung für die Arbeit in der Landwirtschaft“, bemerkt eine Besucherin.

Der Spaßfaktor kommt bei aller Wissensvermittlung nicht zu kurz. Das wird auch auf dem Spargelhof Küthen deutlich. Neben Führungen durch die Erdbeergewächshäuser, dem Besichtigen der Spargelsortiermaschine und dem derzeit leeren Kartoffellager, das sich in eine Ausstellungsfläche für landwirtschaftliche Maschinen verwandelt hat und in der den Besuchern die Funktionsweisen erklärt werden, gehören etliche weitere Angebote zum Programm. Henry und Greta sind unter die Erdbeerpflanzer gegangen: Papptopf mit Erde befüllen, Pflanze einsetzen und sich dann zu Hause gut darum kümmern, damit später Erdbeeren geerntet werden können.

Felix, Jonas und Lina haben derweil Spaß bei der Löschgruppe Unterweiden der Freiwilligen Feuerwehr Kempen: Der Vierjährige löscht mit Unterstützung ein Feuer, der Sechsjährige setzt einen Tennisball mit Hilfe des an einem Gerüst hängenden, rund 20 Kilo schweren Spreizers um, und die Achtjährige schlüpft in Helm und Arbeitshandschuhe, um mit Oberfeuerwehrmann Tobias Schoeren die Schere für das Durchschneiden eines Metallrohrs in Position zu bringen. Auf der Strohburg toben, mit Traktor und Planwagen ins Feld fahren: Die Liste ist lang, und auf keinem Hof wird es langweilig.

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