Corona-Folgen Kempen/Grefrath: „Abiturienten first“ heißt es in den Schulen

Kempen/Mülhausen. · Schulträger und Leiter warten indes auf konkrete Vorgaben aus Düsseldorf.

 Seit letzten Sommer leitet Christoph Aretz die Liebfrauenschule.

Seit letzten Sommer leitet Christoph Aretz die Liebfrauenschule.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

Das Aktualisieren des E-Mail-Eingangs gehörte am Donnerstag in den Schulverwaltungen NRWs wohl zu den wichtigsten Beschäftigungen. Denn die Schulträger und Leitungen warteten sehnlichst auf konkrete Vorgaben aus Düsseldorf: Wann öffnen sich die Schultüren wieder? Welche Schüler starten? Wie sollen wir das Ganze mit Hygiene und Abstandsregeln organisieren? Zeitlich und räumlich?

Fragen über Fragen – und auf die meisten hatten die Verantwortlichen in den Schulen noch keine konkreten Antworten. „Fest steht wohl, dass es am 23. April wieder losgeht“, sagte Christoph Aretz, Leiter der Liebfrauenschule Mülhausen, am Donnerstagnachmittag im Gespräch mit der WZ. Das Kollegium stelle sich auf die Abiturienten ein, um diese abschließend auf die Prüfungen (ab 12. Mai) einzustellen. „Diese Richtung hat uns das Ministerium schon am Mittwochabend vorgegeben“, so Aretz. Ob auch die Schüler, die vor der sogenannten „Mittleren Reife“ stehen, ab nächster Woche in den Schulbetrieb zurückkehren, war am Donnerstag noch offen. „Ich rechne aber nicht damit“, so Aretz.

In Sachen Hygiene hatte es in den vergangenen Tagen auch schon eine Leitlinie aus Düsseldorf gegeben. „Da geht es hauptsächlich um die Art und Weise der Schulreinigung“, so der Mülhausener Direktor. Dies habe die Liebfrauenschule bereits mit dem beauftragten Unternehmen abgestimmt. „Das Land will eine tägliche Reinigung der sogenannten Kontaktflächen“, so Aretz.

Für den Unterricht ab nächster Woche mit den Abiturienten bzw. dann ab 4. Mai mit weiteren Schüler in Kleingruppen, Schichtsystem oder was auch immer, haben Christoph Aretz und sein Team zwar schon Ideen. „Es muss aber durch die Landesvorgaben konkretisiert werden. Und wir haben dann ja in der Tat noch ein paar Tage Zeit für die Umsetzung“, sagte der Schulleiter.

In Sachen Kita-Notbetreuung
ist noch vieles ungeklärt

So sehen das auch die Verantwortlichen in Kempen. „Alles hängt jetzt vom Land ab“, so Stadtsprecher Christoph Dellmans am Donnerstag auf WZ-Nachfrage. Das Schulamt und vor allem die Leiter der weiterführenden Schulen harrten der Dinge. Auch in Kempen richte man sich auf den Donnerstag und die Abiturienten ein. Alles weitere werde man sehen.

Ähnlich die Lage beim Blick auf die Betreuung in den Kindertagesstätten. Ministerpräsident Armin Laschet hatte am Mittwoch angekündigt, dass die sogenannte Notbetreuung, auf die derzeit Eltern mit systemrelevanten Berufen ein Anrecht haben, auf weitere Arbeitsbereiche ausgeweitet werden solle. NRW-Familienminister Joachim Stamp (FDP) kündigte am Donnerstag an, die Notbetreuung in den Kindergärten auf zehn Prozent der Kinder ausweiten zu wollen. Im vergangenen Monat hatte das Familienministerium gemeldet, dass in NRW nur zwischen 2,4 und 4,7 Prozent aller Kinder in den Kitas und der Kindertagespflege in der Notfallbetreuung sind. Genaues werden die Kommunen in Nordrhein-Westfalen wohl erst nächste Woche erfahren, meldet die Nachrichtenagentur dpa.

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