Beim Heizen, Waschen, Kochen Stadt gibt Energiespar-Tipps für Kempener

Kempen · Viel Energie – und Geld – lässt sich sparen, wenn man beim Heizen, Waschen oder Kochen einige Dinge beherzigt.

Durch das Absenken der Raumtemperatur lässt sich besonders viel Energie einsparen. Unter 16 Grad sollte die Raumtemperatur aber nicht fallen, weil sonst die Gefahr von Schimmel droht.

Durch das Absenken der Raumtemperatur lässt sich besonders viel Energie einsparen. Unter 16 Grad sollte die Raumtemperatur aber nicht fallen, weil sonst die Gefahr von Schimmel droht.

Foto: dpa/Marcus Brandt

(biro) Seit 1. September gilt die Energiesparverordnung des Bundes, die kurzfristige Energiesparmaßnahmen umfasst. Sie gilt bis Ende Februar und gibt beispielsweise vor, dass öffentliche Gebäude und Baudenkmäler nicht mehr allein aus repräsentativen Gründen angestrahlt werden dürfen, dass in Büros die Raumtemperatur maximal bei 19 Grad liegen soll.

Doch mit Blick auf Herbst und Winter sind auch Bürger gefragt, jetzt schon möglichst viel Energie einzusparen – zudem steigen die Kosten gerade massiv. „Nicht zuletzt leisten wir durch die Einsparung auch einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz“, sagt Kempens Stadtsprecherin Johanna Muschalik-Jaskolka.

Als Kommunikationsbeauftragte der Stadt stellt sie deshalb mit Kempens Klimamanagerin Marie Roosen Möglichkeiten vor, um daheim Energie – und damit auch Geld – zu sparen.

Heizen

„Je nach Raum kann die Wohlfühltemperatur schon mal variieren“, erklären Roosen und Muschalik-Jaskolka. Im Wohnzimmer sind 20 Grad perfekt, im Schlafzimmer reichen 18 Grad aus. Wer die Heizung herunterdreht, sollte beachten: Kälter als 16 Grad sollte es nicht sein, sonst droht Schimmel. Damit sich die warme Luft optimal im Raum verteilen kann, sollten Heizkörper nicht direkt durch Möbel oder Vorhänge verdeckt werden. Wenn die Heizung gluckert, ist wahrscheinlich Luft drin – sie verbraucht dann mehr Energie, ohne richtig warm zu werden. Dann muss sie entlüftet werden, das kann man selbst machen. Klimamanagerin Roosen empfiehlt auch einen hydraulischen Abgleich für die Heizung durch einen Fachbetrieb.

Abdichten

Bei zugigen Fenstern sollten die Dichtungen erneuert werden, auch offene Türschlitze lassen sich nachträglich abdichten. Wer die Wärme in den Räumen halten will, schließt besser die Türen oder bringt einen Vorhang an, damit warme Luft aus dem Wohnzimmer nicht ins Treppenhaus strömt. Auch durch Rollladenkästen und Heizkörpernischen geht Wärme verloren, insbesondere bei älteren Gebäuden. Sie lassen sich aber einfach dämmen, ebenso wie Heizungsrohre.

Lüften

Wenn es draußen kalt ist und drinnen die Heizung läuft, sollte man das Fenster nicht dauerhaft auf Kipp stellen, sondern besser täglich für einige Minuten stoßlüften, empfiehlt Roosen. Dazu werden die Fenster ganz geöffnet (Heizung vorher runterdrehen).

Stecker ziehen

Das kleine rote Lämpchen am Fernseher und anderen Geräten zeigt an: Das Gerät ist im Stand-by-Betrieb. „Auch wenn es nicht genutzt wird, verbraucht es dabei permanent Strom“, warnt Roosen. Laut Bundesumweltamt entstehen so in deutschen Haushalten Kosten von rund 4 Milliarden Euro im Jahr. Wer den Stecker zieht oder über eine Steckdosenleiste den Schalter umlegt, kann im Haushalt bis zu 115 Euro sparen.

Richtig kühlen

Beim Kauf neuer Kühl- und Gefrierschränke sollte man auf eine gute Effizienzklasse achten. Doch auch ohne neuen Kühlschrank lässt sich Energie sparen. „Die optimale Kühlschranktemperatur liegt bei sechs bis sieben Grad, im Gefrierschrank bei -18 Grad“, erklärt Klimamanagerin Roosen. Warme Lebensmittel sollte man erst abkühlen lassen, bevor man sie in den Kühlschrank stellt, außerdem sollte man die Tür zu Kühl- oder Gefrierschrank möglichst nur kurz öffnen. Gefrierschränke sollten regelmäßig abgetaut werden, wenn sie keine No-Frost-Funktion haben. Auch auf den Standort kommt es an: Der Kühlschrank sollte nicht direkt neben Herd, Backofen oder Heizkörper
platziert werden.

Waschen

Die Klimamanagerin rät, Waschmaschine und Trockner nur gut gefüllt in Gang zu setzen. Ist die Kleidung normal verschmutzt, reichen statt 60 auch 30 oder 40 Grad aus, auf die Vorwäsche lässt sich auch verzichten. Viel Geld spart, wer auf den Trockner verzichtet und die Wäsche an der Luft trocknet.

Kochen

Auch beim Kochen lässt sich Energie sparen. Speisen im Topf werden schneller warm, wenn man den Deckel auflegt. Wer nur Wasser für Nudeln, Suppe oder Tee braucht, kann das Wasser bequem auch im Wasserkocher aufkochen. Dabei sollte man nur so viel Wasser kochen, wie man tatsächlich braucht. Für den Backofen gilt: Er muss nicht immer vorgeheizt werden, auch wenn das bei vielen Rezepten so angegeben ist. „Tatsächlich kann man bei den meisten Gerichten jedoch darauf verzichten und stattdessen die Backzeit um wenige Minuten verlängern“, rät Roosen. Energie spart man auch, wenn man mit Heiß- oder Umluft backt, statt Ober-/Unterhitze zu nutzen.

Spülen

Die Nutzung der Spülmaschine kann effizienter sein, als Geschirr von Hand zu spülen – zumindest, wenn man einige Tipps beherzigt. So sollte die Spülmaschine möglichst voll beladen werden, außerdem sollte man das Sparprogramm einschalten. Dadurch läuft die Maschine zwar etwas länger, braucht aber weniger Wasser und Energie. Alternativ können auch Programm mit niedriger Temperatur (45 bis 55 Grad) genutzt werden. Zudem sollte man das Geschirr nicht erst vorspülen, bevor man es in die Spülmaschine stellt, und sich immer überlegen, ob man ein Geschirrteil nicht später noch braucht, etwa ein Wasserglas.

Duschen

Besser kurz duschen als ein Vollbad nehmen – und das Wasser beim Duschen abdrehen, wenn man sich einseift. Ein Wassersparduschkopf hilft zudem, den Wasserverbrauch zu senken. Beim Händewaschen reicht kaltes Wasser, beim Einseifen das Wasser abdrehen.

Abschalten

Zu den Energiespar-Tipps der Stadt Kempen gehört auch der Rat, einfach mal ein Buch zu lesen, statt den Fernseher einzuschalten. Eine sparsame Beleuchtung wird empfohlen: Nur dort Licht einschalten, wo es tatsächlich benötigt wird, und auf LED-Lampen setzen (auch bei Lichterketten). Für Bildschirme gilt: Große Geräte haben auch mit sehr guter Effizienzklasse einen höheren Energieverbrauch als kleine Geräte – weniger Zoll reichen vielleicht aus. Laptops sind eine leistungsstarke Alternative zum Desktop-PC, zudem verbrauchen sie weniger Strom. Noch weniger Energie verbraucht ein Tablet. Wird ein Gerät gerade nicht gebraucht, versetzt man es in den Energiesparmodus oder schaltet den Ruhezustand ein. Dabei sollte man auf Bildschirmschoner verzichten. Um zusätzlich Energie zu sparen, lässt sich auch die Akzent-Beleuchtung für Controller oder Tastaturen ausschalten.

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