Kempen: Geburtstag an St.Martin

Wenn der Samariter durch die Altstadt reitet, ist das für den Bürgermeister stets ein ganz besonderer Tag.

Kempen. "Eigentlich steht mein Geburtstag immer im Schatten von St.Martin", scherzt Karl Hensel. Am Montag, 10. November, wird der Kempener Bürgermeister 64 Jahre alt. Wie wird der Erste Bürger der Thomasstadt sein letztes Martinsfest in offizieller Mission erleben?

Hintergrund: Der Wachwechsel im Rathaus ist im Sommer nächsten Jahres, also vor dem nächsten Martinsfest. Und Karl Hensel hat früh angekündigt, dass er nach zwei Legislaturperioden und zehn Jahren als hauptamtlicher Bürgermeister einem Jüngeren auf dem Chefsessel im Rathaus Platz machen will.

Am Montagmorgen wird im Rathaus im Kreis der Mitarbeiter ein wenig mit Püfferkes gefeiert. Aber nach Mittag ist bei Familie Hensel wie in fast allen Kempener Familien St.Martin angesagt. Die vier Söhne kommen in die Thomasstadt zum Geburtstag ihres Vaters. Aber sie streben natürlich am Abend zum Martinszug und treffen sich hinterher mit den Freunden aus Schultagen.

Und früher, als die Kinder noch in der Schule waren, war auch Karl Hensel an diesem größten Kempener Feiertag damit beschäftigt, den Nachwuchs samt Fackeln zu den jeweiligen Schulen zu bringen. Vielleicht in den Tagen vor dem Zug noch einmal helfend beim Bau der Laterne einzugreifen.

Den Martinszug lässt Karl Hensel sich natürlich auch diesmal nicht entgehen. "Abends sitzt man im kleinen Kreis mit Nachbarn zusammen, größer wird erst später gefeiert", erzählt er. Schade findet es der Bürgermeister, dass die Schar der Kinder, die an den Türen singen kommen, immer kleiner wird. "Früher konnten die Schalen mit Süßigkeiten nicht groß genug sein", meint das Geburtstagskind wehmütig.

Dass sein Geburtstag und St.Martin auf einen Tag fallen, findet er nicht schlimm. "Ich freue mich jedes Jahr darauf, wer kriegt schon zum Geburtstag ein Feuerwerk."

Sein Geburtstag ist schließlich seit 35 Jahren mit einer besonderen kempschen Fußnote verbunden: Im Spätsommer 1973 trat der gebürtige Dülkener und Volljurist seinen Dienst bei der Stadt Kempen an, und zwar als persönlicher Referent des damaligen Stadtdirektors Klaus Hülshoff. Bereits als 29-Jähriger musste Karl Hensel also seinen Geburtstag im besten Martinssinne- teilen. bu

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