Behörde : Kempen: Gebühren-Ärger im Straßenverkehrsamt
Kempen/Kreis Viersen Um in Corona-Zeiten einen gewissen Service aufrechterhalten zu können, hat der Kreis Viersen einen Dienstleister eingebunden. Mit dem Ergebnis, dass die Zulassung eines Fahrzeugs in Kempen 44 statt 15 Euro gekostet hat.
Joachim Lasch „is not amused“, wie man es schon mal über die Queen zu sagen pflegt. Der St. Huberter ist verärgert, weil er ein Vorgehen im Zusammenhang mit dem Straßenverkehrsamt nicht nachvollziehen kann. Trotz Corona-Krise und wegen des schönen Frühlingswetters wollte Lasch sein Motorrad für die neue Biker-Saison anmelden. Er hatte davon gelesen, dass das Straßenverkehrsamt in Kempen an der Heinrich-Horten-Straße den Anmelde-Service trotz der bundesweiten Behördenschließungen anbietet. Allerdings lief dieser Service über einen Dienstleister, der sein Büro gleich neben dem eigentlichen Amtssitz hat. Mit dem Ergebnis, dass Lasch deutlich tiefer in die Tasche greifen musste als üblich.
Aber der Reihe nach: Am Freitag, 17. April, hat Lasch nach eigenen Angaben den Standort unweit des Kempener Wasserturms zur Motorrad-Anmeldung aufgesucht. „Ich habe alles eingereicht und unterschrieben. Dann wurde mir gesagt, dass ich telefonisch Bescheid bekomme, wenn alles erledigt ist“, so der Biker. Als er sich gewundert habe, dass der Vorgang nicht sofort vollzogen werden könne, habe er gesagt bekommen, dass die Anträge gesammelt an die Behörde gingen und dann schnellstmöglich eine Genehmigung folgen würde.
So war es dann auch. „Am Montag wurde ich angerufen, dass ich vorbeikommen kann“, sagt Joachim Lasch. Vor Ort sei dann die finanzielle Überraschung erfolgt. „Ich mache das mit der saisonalen Anmeldung meines Motorrads ja schon ein paar Jahre“, so Lasch. „Als ich dann etwas mehr als 44 Euro bezahlen sollte, bin ich fast aus den Latschen gekippt.“ Diese Gebühr liegt laut Lasch satte 29 Euro über der sonst üblichen Summe. „Auf die Frage, ob ich mich verhört hätte, bekam ich die Antwort, dass der zusätzliche Service in der Corona-Zeit diesen Preis ausmache“, so Lasch. „Das ist doch unfassbar.“ Dem Kempener blieb aber nichts anderes übrig, als den Betrag zu zahlen. Schließlich hatte er den Auftrag erteilt, ohne sich im Vorfeld den Kopf über mögliche Zusatzgebühren zerbrochen zu haben. Besonders ärgerlich deshalb, weil die Behörde Straßenverkehrsamt seit dem Montag, als Lasch zur finalen Abwicklung seines Auftrags vor Ort war, auch wieder geöffnet hat. Zumindest eingeschränkt, aber in jedem Fall zu günstigeren Tarifen als mit Dienstleister-Beteiligung.