Kempen: Erlesenes auf die Ohren

Das Kempen Musik Festival ist in trockenen Tüchern. Ab Samstag gibt es Karten. Stargast ist Bruno Ganz.

Kempen. Uff, geschafft: Das Kempen Musik Festival geht in seine vierte Auflage. Nach 2001, 2003 und 2005 war es lange fraglich, ob das kleine feine Festival mit sechs Konzerten an einem Sommer-Wochenende noch einmal stattfinden kann. Das liebe Geld fehlte halt.

"Dank der Hilfe von WDR, zwei Stiftungen, der Stadt Kempen und einigen privaten Spendern ist es uns aber wieder gelungen, ein Festival auf die Beine zu stellen", sagte Peter Landmann am Mittwoch. Der Künstlerische Leiter des veranstaltenden Vereins "Kempen Klassik" konnte auch gleich mit klangvollen Namen aus der Klassik-Szene aufwarten, die dieses Festival wieder einzigartig machen sollen.

Nach Persönlichkeiten wie dem New Yorker Jazz-Pianisten Uri Caine 2001, dem Geiger Daniel Hope 2003 oder den Schauspielerinnen Gudrun Landgrebe und Angela Winkler 2005 holt "Kempen Klassik" sich diesmal drei Sängerinnen ins Festival-Boot, die gerne auch als Diven gehandelt werden.

So singen am dritten Juni-Wochenende in Kempen Christiane Oelze, Christiane Iven und die noch junge Christina Landshamer. Da das Thema wie 2005 "Musik trifft auf Sprache" ist, stoßen dazu renommierte Schauspieler, allen voran Bruno Ganz. War es früher Concerto Köln, so soll diesmal das Petersen-Quartett dem Festival Glanz verleihen.

Neue Pfade betritt das Festival wieder beim Abschlusskonzert, wo mit Werner Ehrhardt und seinem Kammerorchester l’arte del mondo ein alter Bekannter dabei ist. Unter dem Titel Notturni- Nachtgedanken hat Landmann Serenaden von Joseph Myslivecek und Michael Haydn förmlich ausgegraben.

Die Aufführung dürfte also eine moderne Uraufführung werden. Anschließend wird "leicht enthemmt" (Landmann) improvisiert, wofür der Trompeter Reinhold Friedrich als "musikalische Rampensau" (Landmann) steht.

Leichtere Kost bietet der Sonntagmittag (21.6.) mit drei Hofkonzerten. Dafür müssen die Festival-Besucher sich aber aufs Rad setzen und zu den Höfen strampeln. Auch hier ist für jeden Geschmack etwas dabei: Klassisches auf dem Voescher Neimeshof (Schuberts "Schöne Müllerin"), Jazziges auf dem Tönisberger Erprathshof, und gar ein Kinderkonzert auf Gut Heimendahl in Unterweiden.

Jetzt hoffen Landmann und seine Mitstreiter von "Kempen Klassik", dass auch das vierte Festival wieder sein Publikum findet- und die Billetts gekauft werden: "Ich bin gerne mal ab und zu ausverkauft."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort