Kempen : Ernste Themen im Puppenspiel erklärt
Kempen. Lutz Großmann nimmt sich in seiner Kindershow Problemen wie Mobbing und fehlendem Selbstvertrauen an.
Ein einsamer kleiner Pinguin steht auf einem alten Klavierhocker, auf der anderen Seite der Bühne befindet sich eine hellgrün angestrichene Kommode, die mit ihren Schubladen zur Wand steht. Der Rokokosaal im Kempener Kulturforum Franziskanerkloster hat sich in ein kleines Theater verwandelt. Die Sitzgelegenheiten für die Kinder gleich am Bühnenrand sind gut gefüllt; in den Stuhlreihen dahinter halten sich anteilsmäßig Eltern und Großeltern die Waage. Gespannt wartet man auf Lutz Großmann und sein Ein-Mann-Stück „Geschichten gegen die Angst“.
Ganz still wird es, als das Licht im halb verdunkelten Raum gelöscht wird und die Melodie „Geh’ aus mein Herz und suche Freud’“ gepfiffen wird. Der Puppenspieler geht nach vorne, setzt sich auf den Hocker und nimmt den Pinguin auf den Schoß.
„Seid ihr bereit für Geschichten gegen die Angst?“ fragt Großmann nach der Begrüßung. Ein kräftiges „Ja“ ermuntert ihn, die Kommode nach vorne zu schleppen, denn in den Schubladen stecken die Geschichten. „Wollt ihr reinschauen?“ Natürlich erhält er wieder ein entschiedenes „Ja“. „Ihr seid aber mutig!“
Der Puppenspieler erklärt, warum Nachtruhe überhaupt wichtig ist
Aus einer Schublade holt er einen kleinen Karton, öffnet ihn und man sieht ein Püppchen im Bett. Die Geschichte, die sich daraus entwickelt, ist das endlose „Theater“ um Kinder, die nicht einschlafen können oder wollen. Die Puppe in der Schachtel hat Angst vor der Dunkelheit, und alle Tricks der Eltern helfen nicht, sie zum Schlafen zu bringen. Da kommt ein Onkel, ein „Wunderling“ aus dem Erzgebirge ins Spiel, der die Familie besucht und den hölzernen Pinguin mitbringt. Großmann schlüpft nun in die Rolle als Schauspieler und lässt den Onkel lebendig werden. Der zieht eine Kladde hervor und malt mit dicken Filzstiftstrichen Wichtiges zu der Geschichte, die er und der Pinguin dem Kind erzählen.
Fantasievoll, poetisch, aber auch mit einer dicken Portion Naturkunde und Ökologie wird dann so kindgerecht wie möglich erzählt, weshalb alle Lebewesen überhaupt eine nächtliche Ruhephase brauchen, und welche schlechten Auswirkungen 24 Stunden Sonnenschein haben.