Kommunalwahl Kempen: Die CDU als solide Gestaltungskraft

Kempen · Bürgermeisterkandidat Philipp Kraft präsentierte das CDU-Arbeitsprogramm „Kempen 2020 +“ in der Gaststätte „Comix“.

 Die Vorstandsvertreter Susanne Kranzusch, Jochen Herbst, Philipp Kraft (Vorsitzender und Bürgermeisterkandidat) und Stefanie Beyss (v.l.) präsentierten das Wahlprogramm der CDU im „Comix“.

Die Vorstandsvertreter Susanne Kranzusch, Jochen Herbst, Philipp Kraft (Vorsitzender und Bürgermeisterkandidat) und Stefanie Beyss (v.l.) präsentierten das Wahlprogramm der CDU im „Comix“.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

Kempen braucht einen Nein-Sager – diese etwas provokante These hatte die WZ Ende 2019 mit Blick auf die künftige Führung der Stadt formuliert. Und zwar deshalb, weil ein großer Berg an Aufgaben da ist und womöglich zu wenig Geld dafür in der Kasse vorhanden sein wird. Nun lässt sich mit dem Wort „Nein“ äußerst schlecht Wahlkampf machen. Daher stach am Donnerstagabend bei der Präsentation des CDU-Wahlprogramms hervor, dass die Partei „Ja“ sagen will. Ja zu den acht Kernthemen des Programms. Ja zu Kempen. Vorsitzender und Bürgermeisterkandidat Philipp Kraft präsentierte das Werk mit dem Titel „Heimat. Gemeinsam. Gestalten. Arbeitsprogramm Kempen 2020 +“ in der Gaststätte „Comix“.

„Wir sind die Partei in unserer Heimatstadt Kempen, die über die größte Gestaltungskraft verfügt“, so Kraft. Die CDU sei tief verwurzelt im gesellschaftlichen Leben. Daher habe man sich zu den drei Schlagworten „Heimat, Gemeinsam, Gestalten“ entschlossen. Das Team um Kraft habe sich erneuert und ebenso noch viele erfahrene Politiker eingebunden. „Wir sind voller Tatendrang, diese Stadt weiter nach vorn zu bringen.“

Als Wegbereiter sieht die CDU dafür das Thema „Wirtschaftsstandort und Arbeitsplätze“. Gerade jetzt in der Corona-Krise bekomme man vor Augen geführt, dass die örtliche Wirtschaft das Rückgrat der Stadt sei. Die gute mittelständische Struktur sei ein Faktor, um den man sich kümmern müsse. „Ich habe schon mehrfach deutlich gemacht, dass ich diese Aufgabe der Verwaltung für ungeheuer wichtig erachte“, so Philipp Kraft. Als Bürgermeister werde er dafür sorgen, dass die Verwaltung sich deutlich mehr darauf fokussierrt als es jetzt der Fall sei.

Mit Blick auf das Thema Bildung stellte Kraft heraus, dass die CDU die gute Idee des Schul-Neubaus auf dem Ludwig-Jahn-Platz vorangetrieben habe. Die Machbarkeitsstudie werde nun zeigen, was möglich ist. Die Christdemokraten stehen laut Kraft dafür ein, in den Planungen alles Mögliche für Schulen und Sportvereine zu tun. Der nun eingeschlagene Weg sei der richtige. „Dass die von den Grünen vorgeschlagene Alternativlösung keine ist, hat Gerd-Wilhelm Stückemann in der letzten Ratssitzung eindrucksvoll erklärt.“

Ein Neubau eines Sportplatzes an der Berliner Allee ist also die Bedingung für das Schulprojekt auf dem Jahn-Platz. In Sachen Kunstrasenplatz für St. Hubert sieht die CDU die Lage indes offen. Bekanntlich ist aus dem Projekt bislang nichts geworden, weil planungsrechtliche Probleme am vorgesehen Grundstück aufgetreten waren. „Wir müssen gemeinsam mit den Vereinen darüber sprechen, welche Lösung für St. Hubert die beste ist“, so Kraft auf Nachfrage. Das könne ein neuer Kunstrasen sein; es könne aber auch der Erhalt des Naturrasens an der Stendener Straße sein. Entsprechende Stimmen habe die CDU auch vernommen.

Neben dem Bekenntnis zu einer „guten Kinderbetreuung“ stellt die CDU auch „neuen Wohnraum“ in den Fokus. Unter anderem im Kempener Westen müsse man dafür sorgen, dass Kempener sich Häuser und Wohnungen in Kempen leisten können. Aus Sicht von Kraft kann es auf dem Wohnunungsmarkt nicht darum gehen, die Kundschaft aus dem Raum Düsseldorf zu bedienen.

Auch das Thema Klimaschutz gehört zu den Top 8 der CDU. Der Vorstand habe sich intensiv mit der jugendlichen „Fridays for Future“-Bewegung ausgetauscht. Diese wichtigen Anstöße müssten nun in einem demokratischen Prozess in machbare Lösungen münden. Dafür sei der von der CDU angestoßene „Masterplan Klimaschutz“ der richtige Weg.

In Sachen Verkehr machte Philipp Kraft im „Comix“ deutlich, dass die Bedingungen für Radfahrer ohne Frage verbessert werden können. „Allerdings sind wir bereits offiziell eine fahrradfreundliche Stadt“, so Kraft. Zudem hätten Gutachter bescheinigt, dass Kempen sich auf Münsteraner Niveau befindet. Um die Veränderungen zu berücksichtigen, müsse aber auch in den Radverkehr und ÖPNV investiert werden. „Das ist uns klar“, so der Vorsitzende. „Wir dürfen aber auch den Autoverkehr nicht vergessen.“ Vernünfige Bedingungen in diesem Bereich seien sowohl für Anwohner als auch für Auswärtige wichtig. „Unsere Unternehmen, unser Einzelhandel und unsere Gastronomie leben in weiten Teilen von den Menschen, die Kempen besuchen“, sagt Kraft.

Und dann ist es sicher kein Zufall, dass die CDU im Programm als achten und letzten Punkt das „Ja zu solidem Wirtschaften“ auflistet. „Als Bürgermeister werde ich mit einem großen wirtschaftlichen Verantwortungsbewusstsein agieren“, sagt Kraft. Bei allen wichtigen Projekten werde es darum gehen, „mit Augenmaß hauszuhalten und klug in unsere Zukunft zu investieren“.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort