Altstadt-Geflüster : Kempen: Die Altstadt-Bummler fehlen
Kempen Händler und Gastronomen ächzen weiter unter den Folgen der Corona-Krise. Ein Schwerpunkt im Altstadt-Geflüster.
Über die Folgen der Corona-Krise wird in vielen Sektoren diskutiert. Nahezu jede Branche hat wirtschaftlich arg zu kämpfen. Handel und Gastronomie – das Herzstück der Kempener Altstadt – litt und leidet logischerweise immer noch ganz besonders unter den Einschränkungen. „Mit Blick auf unsere Mitglieder aus dem Einzelhandel können wir feststellen, dass die normalen Umsatzzahlen bei weitem noch nicht wieder erreicht werden“, sagt Armin Horst, Vorsitzender des Werberings. Bei der jüngsten Vorstandssitzung habe es zu den aktuellen Entwicklungen einen intensiven Austausch gegeben. Den Händlern fehlen vor allem die Altstadt-Bummler, wie es Horst ausdrückt. „Wir stellen fest, dass es wieder vermehrt konkrete Zielkäufer in der Stadt gibt. Aber die Spontankäufe der Bummler sind noch nicht da. Und das hat schon enorme Auswirkungen“, sagt der Vorsitzende. Es sei zwar festzustellen, dass es anzieht. Aber den Leuten fehle offenbar noch das Unbeschwerte für einen Kempen-Bummel.
Gastronomie als Sorgenkind
In Sachen Handel scheint also zumindest der Funke Hoffnung da zu sein. Für die Gastronomie zeichnet Armin Horst derzeit noch ein etwas düsteres Bild. „Gerade in der Gastronomie haben sich die Hoffnungen der Betreiber nach den ersten Lockerungen noch nicht erfüllt“, so Horst, der früher selbst die Lokale „Ellen-Poort“ und „Treppchen“ betrieben hat. Zum einen sei es für die Kalkulation eines Betriebes „unfassbar schwierig“, nur mit der Hälfte an Tischen arbeiten zu können. „Zudem stellen die Kolleginnen und Kollegen fest, dass selbst diese Anzahl an Tischen nicht ausreichend besetzt ist“, sagt der Werbering-Chef. Mit anderen Worten: Die Gäste trauen sich noch nicht komplett zurück in die Lokale. Ebenso fehlten den Gastronomen natürlich auch die Altstadt-Bummler. Denn das gemütliche Essen oder ein kühles Bierchen gehört ja eigentlich auch zu einem runden Altstadt-Besuch. Und wenn es den nicht gibt, ist die Lage der Gastronomen eben weiter angespannt.
Aktionen sind geplant
Letztlich ist allen Beteiligten klar, dass die eher schlechte Lage noch ein bisschen andauern wird. „Es spielen halt viele Dinge eine Rolle, die wir nicht beeinflussen können“, sagt Armin Horst. Dennoch versucht die Händlervertretung im Rahmen ihrer Möglichkeiten etwas anzuschieben. So wird es in den Sommerferien wieder die Aktion „Der verrückte Einkauf“ geben. „Sammeln Sie in der Zeit vom 19. Juni bis 5. August für jeden Einkauf einen Stempel in den Geschäften und Gaststätten des Werbering Kempen“, heißt es auf der Homepage der Gemeinschaft. „Sobald die vier Stempelfelder ausgefüllt sind, geben Sie diese Karte wieder in den Geschäften ab.“ Unter allen Teilnehmern wird dann ein Gewinner ausgelost. Dieser bekommt ein Budget von 500 Euro. Das Geld darf am Samstag, 8. August, innerhalb von zwei Stunden in mindestens zehn teilnehmenden Geschäften auf den Cent genau ausgegeben werden. Sollte dies nicht gelingen, erlischt der Gewinn – ein verrückter Einkauf eben. Weitere Aktionen zur Unterstützung sind in Planung – auch mit der WZ. Darüber werden wir in Kürze berichten.