Trockenheit : Kempens Grün kämpft schon wieder ums Überleben
Kempen Nach zwei Dürre-Sommern stecken wir mitten in einem trockenen Frühjahr. Die Bürger werden schon jetzt um Gieß-Hilfe gebeten.
„Stadt bittet Bürger um Mithilfe bei der Bewässerung“ – eine Pressemitteilung mit dieser Überschrift dürfte die Stadt Kempen noch nie so früh verschickt haben wie in diesem Jahr. „Das könnte durchaus stimmen“, sagt Grünflächenamtsleiterin Patriacia Schürmann im Gespräch mit der WZ zur Mitteilung vom vergangenen Donnerstag. Aber die Lage sei eben so ernst, dass die städtischen Mitarbeiter schon jetzt die Hilfe der Privatleute bräuchten. „Es bekommt ja jeder mit, dass es so gut wie gar nicht regnet. Und jeder sieht, dass der Boden trocken ist“, so Schürmann.
Und so ist es in Kempen wie in anderen Städten und Gemeinden auch: Mitten in der Corona-Krise kämpft die Natur wie schon 2018 und 2019 bereits im April 2020 mit den Folgen des Klimawandels. Vor allem mit Blick auf die vergangenen beiden Trocken-Jahre sei es schwierig, der Lage Herr zu werden, so Schürmann. „Es ist ja so, dass wir in diesem Frühjahr eine Menge Nachpflanzungen mit jungen Bäumen vorgenommen haben“, sagt die Amtsleiterin. Diese sollten unter anderem einen Teil der Bäume ersetzen, die in den vergangenen Dürreperioden gestorben sind. „Aber diese jungen Pflanzen brauchen besonders viel Wasser“, so Schürmann. Keine guten Voraussetzungen in einem April (fast) ohne Regen. Denn die paar Tröpfchen am Samstag und Sonntag haben die Situation keineswegs verbessert.
In Kempen gibt es rund
14 000 städtische Bäume
Zumal die städtischen Mitarbeiter mit den Nachpflanzungen noch gar nicht fertig seien. Rund 60 Bäume seien zwar gepflanzt, allerdings müsse man sich noch um das Pflanzen der Stauden kümmern. „Und parallel müssen wir in die Bewässerung möglichst vieler städtischer Bäume einsteigen“, sagt Schürmann. Was bei rund 14 000 Bäumen im Stadtgebiet ein schier unmögliches Unterfangen sei. Im Zusammenhang mit diesen Doppel-Aufgabe mangele es daher nicht nur an Wasser, sondern auch an „Manpower“, wie es die Chefin des Amtes ausdrückt. Es sei personell kaum zu stemmen.