Kempen: „Bridge ist Schach mit Karten“

Mittwochs frönt in der Kempener Altstadt ein wackeres Klübchen dem englischen Kartenspiel. Das Hobby soll populärer werden.

Kempen. Altstadt-Lokal Bärlin’s, erster Stock, 18.30Uhr, ein Mittwoch: Die Blicke sind konzentriert, das Pokerface ist aufgesetzt. Die Stimme des Turnierleiters ertönt: "Und los!” Sofort ist es mucksmäuschenstill. Die 32 Spieler beginnen ihr Bridge-Turnier.

"Hier ist absolute Konzentration wichtig, deswegen muss es so still sein”, erklärt der Vorsitzende des Bridge Club 2000, Piet van der Eijk. Jede Woche treffen sich die Mitglieder, um ein Turnier auszuspielen. "Das kann dann schon mal bis 23Uhr dauern", so van der Eijk.

Zwei Spieler bilden ein Team. Im Verlaufe des Turniers spielt jeder gegen jeden. So kann man am Ende vergleichen, wer das beste Team des Abends war.

Jutta Rudorf ist erst seit Februar Mitglied. Sie und ihre Team-Partnerin Gertrud Kollers haben vorher regelmäßig Skat gespielt. "Aber das ist uns zu langweilig geworden. Bridge ist viel komplexer und interessanter. Bridge ist Schach mit Karten.”

Die beiden haben in Krefeld zuvor einen 20-stündigen Kurs belegt, um das Spiel zu erlernen. "Man braucht im Schnitt drei Jahre, bis man Bridge einigermaßen beherrscht”, so Jutta Rudorf. Allerdings finden die beiden es schade, dass der Nachwuchs fehlt. "Ich bin mit 44 Jahren die jüngste im Club- das kann doch nicht sein?", fragt Rudorf.

Das sieht auch Turnierleiter Rainer Menzel so. "Wir möchten in nächster Zeit in den Kempener Schulen Anfängerkurse anbieten, um die Jugendlichen für dieses Spiel zu interessieren.” Menzel spielt seit 1993 Bridge. "Wir bieten schon im Haus Wiesengrund Anfängerkurse an.

Der Klub ist seit Gründung im Jahre 2000 schon gewachsen. "Wir haben mit acht angefangen”, erinnert sich der Vorsitzende. "Inzwischen sind wir 52Spieler.”

Zudem kommen fast jeden Mittwoch auch Gastspieler ins Bärlin’s- viele aus den Niederlanden. Dorthin geht auch die Klubtour im November. "Wir fahren für ein Wochenende nach Maastricht”, freut sich der Vorsitzende. "Natürlich werden wir uns da die Stadt ansehen, aber es wird uns auch genug Zeit zum Spielen bleiben.

Es gibt unter den Bridgefreunden auch einige Mitglieder, die in der 5. Deutschen Liga spielen, unter ihnen auch van der Eijk. Alle zwei Monate finden Ligaspiele statt. "Wir spielen in Düsseldorf, Essen oder Mönchengladbach. In der Bridge-Liga ist es so wie im Fußball - wer am Ende oben steht, steigt auf.”

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort