Kempen: Bergab ins Verkehrsgetümmel

Hinter dem Bahnhof ist ein lebhaftes Viertel entstanden. Die Verkehrsregelung hat aber ihre Tücken.

Kempen. Das Gebiet rund um Bahnhof und Ex-Arnold-Fabrik wird gemeinhin "hinter dem Bahnhof" genannt. Dort ist in den letzten Jahren mit Bahnhofs-Sanierung inklusive Unterführung, Finanzamt, Arnoldhaus (mit Büros, Praxen, Behörden und Firmen) sowie einem Neubaugebiet mit acht Mehrfamilienblocks ein lebhaftes Viertel entstanden.

Die noch vom damaligen Dezernenten Albert Becker in die Welt gesetzte Idee "stadtnahes Leben und Arbeiten hinter dem Bahnhof" kann als perfekt umgesetzt und gelungen betrachtet werden.

Doch der Zuspruch ist so stark geworden, dass die Verkehrsregelung den Sicherheits-Standards nicht mehr standhält. An der Schorndorfer Straße auf Höhe der Bahnhofs-Unterführung- die Stelle heißt Arnoldplatz- ist Gefahr in Verzug. Dort fahren täglich mehrere 100 Autofahrer, die Erledigungen machen, als Pendler zum Bahnhof wollen, ihrem Job nachgehen oder ihre Einkäufe / Arztgänge machen.

Allein nördlich des Arnoldplatzes am Finanzamt befinden sich rund 130Parkplätze, davon rund 60 für die Behörden-Mitarbeiter.

Zwischen Schorndorfer und Arnoldstraße wohnen mittlerweile aber auch mehrere 100Menschen in den acht Blocks- ein neunter soll in Kürze gebaut werden. Viele haben Kinder. Die Kleinen nutzen das Gelände rund um Wiese zwischen Finanzamt und dem Block Arnoldstraße7a-d sowie dem von der Schorndorfer Straße durchschnittenen abschüssigen Platz zur Unterführung hin als riesigen "Spielplatz".

Häufiges Beispiel: Ein Ball rollt Richtung Unterführung. Plötzlich steht ein Kind mitten auf der Straße, quietschende Reifen, Beinahe-Unfälle, Flüche, Schreie. Andere Kinder rollen flott auf ihren Rädern die abschüssige Piste runter oder fahren Slalom um die Poller- auch dies kein beruhigendes Bild für Eltern.

"Die Stadt hat die Gefahr offensichtlich erkannt. Das Spielstraßen-Schild ist jedoch keinesfalls ausreichend", sagt SPD-Fraktions-Chef Udo Schiefner. Die Sozialdemokraten haben einen Antrag an die Stadt gestellt, die Situation an der Schorndorfer Straße zu entschärfen. Konkret: Das in der Senke ohnehin kaum bemerkte Spielstraßen-Schild durch zwei größere und günstiger aufgestellte Tableaus ersetzen und die Wiese vom gefährlichen Straßenabschnitt absperren.

Hierfür schlägt die SPD versetzt aufgestellte Sperren vor, wie sie auch am Kuhtor angebracht sind. Schiefner: "So sollen Radfahrer daran gehindert werden, ungeschützt auf die Kreuzung zu fahren." Außerdem soll die Spielwiese laut SPD durch eine Stufe vom abschüssigen Teil nahe der Straße getrennt werden, so dass Kinder sich lediglich im oberen Bereich tummeln.

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