Kempen: Am Wochenende steigt die 725-Jahr-Feier „In der Stadt ist Musik drin“

Kempen · 725 Jahre Kempen – das wird am Wochenende mit einer „Klingenden Altstadt“ gefeiert. Am Samstag steigt die Party auf dem Buttermarkt, am Sonntag dann in der gesamten Innenstadt.

 Mit dieser Illustration von Jürgen „Moses“ Pankarz wirbt die Stadt Kempen fürs Jubiläumsfest. Entstanden ist das Werk des St. Huberters bereits vor 25 Jahren – zum 700. Geburtstag der Stadt.

Mit dieser Illustration von Jürgen „Moses“ Pankarz wirbt die Stadt Kempen fürs Jubiläumsfest. Entstanden ist das Werk des St. Huberters bereits vor 25 Jahren – zum 700. Geburtstag der Stadt.

Foto: altstadt test

Vier Mitarbeiter des Kulturamtes, zwei aus dem Presse- und Marketingreferat, die beiden Stadtwerke-Geschäftsführer, zwei Vorstandsvertreter des Werberings, Josef Lamozik von der ehrenamtlichen Fotogruppe und Bürgermeister Volker Rübo persönlich: Bei der Pressekonferenz zur 725-Jahr-Feier der Stadt Kempen waren gleich zwölf Beteiligte anwesend. Schon dieses Aufgebot macht deutlich, dass Kempen am Wochenende eine große Feier ins Haus steht.

Dabei vergaß Bürgermeister Rübo auch nicht zu erwähnen, dass Politik und Verwaltung lange darum gerungen hätten, wie der 725. Geburtstag der „Perle vom Niederrhein“ begangen werden soll. Einschließlich des Hin und Her über den verkaufsoffenen Sonntag, der letztlich doch genehmigt worden ist. „Nach diesem etwas langwierigen Prozess ist nun aber etwas Tolles zusammengestellt worden“, sagte der Bürgermeister.

Am Samstag um 17 Uhr beginnt die „Klingende Altstadt“ auf dem Buttermarkt mit einem Konzertabend, den die Stadtwerke Kempen präsentieren. Neben Lokalmatador Tom Marquardt werden Passepartout aus Hannover deutsch-französischen Hip-Hop anbieten. Zudem gibt es einen Auftritt von Cosmo Klein und Band. Im Mittelpunkt steht das Programm „The London Palladium Marvin Gaye Show“. Abgerundet wird das Programm, das bis 23 Uhr dauern wird, von einer „spektakulären Feuer- und LED-Show“. Moderiert wird der Abend von Comedian René Steinberg, der unter anderem von seinen WDR 2-Projekten (Die von der Leyens) bekannt ist.

Mehr als 70 Acts werden in
der Innenstadt zu sehen sein

Mit großer Vorfreude blickt der Bürgermeister neben dem Samstagabend aber auch auf den Sonntag, an dem lokale Musiker und Bands die Altstadt zum Klingen bringen sollen. „Das Interesse der Musiker hier aufzutreten, war riesig“, so Rübo. Nun seien es mehr als 70 Acts, die auf zwölf verschiedenen Bühnen in der Altstadt verteilt zu sehen und zu hören sein werden. „Weil der Andrang so groß ist, haben wir ja kurzfristig alles erweitert“, so Rübo, der auch an eine Budgetausweitung des Stadtrates erinnert. „Es wäre aber nicht gut gewesen, wenn wir Musikern aus Kapazitätsgründen hätten absagen müssen.“ Verteilt auf Bands, Chöre und Singer/Songwriter-Auftritte seien es sicher mehr als 600 Musiker, die am Sonntag in der Altstadt auftreten.

Von Klassik über Jazz bis zum Heavy Metal soll alles geboten werden, wie der künstlerische Leiter Martin Klapheck deutlich machte. Die auftretenden Musiker kommen alle aus Kempen oder haben einen Bezug zur Stadt. „Dass Kempen eine so breite Musik-Palette bietet“, ist einfach toll“, sagte Klapheck.

Auf der Hauptbühne sind auch die Fälscher mit von der Partie

Auf der Hauptbühne auf dem Buttermarkt werden unter anderem die Danders (14.15 bis 15.15 Uhr), The Nicks (17.15 bis 18.15 Uhr) und die Fälscher (18.45 bis 19.45 Uhr) auftreten. Weitere Open-Air-Bühnen stehen am Kuhtor, an der Mühle (Hessenring), auf Ellen-, Peter- und Judenstraße. Zudem wird es auch wieder die „Bahnhof-Arena“ geben. Dort dient die Unterführung als Konzert-Kulisse. „Das ist bei den bisherigen Veranstaltungen der ,Klingenden Altstadt’ super angekommen“, so Klapheck. Wegen der akustischen Gegebenheiten dort geht es dort auch kraftvoll und laut zur Sache. Zum Beispiel mit der Kempen Big Band (13 bis 13.45 Uhr) und Can Rim, die von 16.30 bis 17.15 Uhr Rock und Heavy Metal spielen werden. Es werden aber auch zahlreiche Gruppen und Chöre aus Kempener Vereinen, Schulen und Kindertagesstätten auf den Bühnen vertreten sein.

Neben den Open-Air-Bühen wird es auch in den Kirchen und Veranstaltungssälen Musik geben. Zu nennen sind hier die Propstei- und Paterskirche sowie das Haus für Familien (Campus). Dort wird es, wie aus der städtischen Kulturreihe bekannt, Jazz-Musik geben. In den Kirchen geht es klassisch zu. Mit einem Höhepunkt zum Abschluss: Um 20 Uhr wird Christian Gössel in der Propsteikirche seine Orgelimprovisation zum Stummfilmklassiker „Faust“ von 1926 zum Besten geben.

Rock für Kinder auf
einem Fest für Kinder

Eine weitere Bühne wird auf der Burgwiese stehen. Um diese herum soll ein Fest für Kinder und Familien gefeiert werden. Im Schatten der Burg haben zum Beispiel Schulen und Kindergärten die Möglichkeit, sich zu präsentieren. Musikalisch soll der Höhepunkt von 16 bis 17 Uhr über die Bühne gehen – mit der Band Pelemele, die Rock für Kinder spielt.

„Eine ganze Stadt macht Musik“ – unter dieses Motto kann man die Veranstaltung laut Bürgermeister Rübo stellen. „Es ist überwältigend, wie sehr sich die Kempener für ihre Stadt einbringen.“

Neben den Musikern wollen sich vor allem die Händler aus der Thomasstadt einbringen. Während des verkaufsoffenen Sonntags von 13 bis 18 Uhr werden die Besucher in den Geschäften vor allem historische Fotos registrieren. Die ehrenamtliche Fotogruppe im Josef Lamozik und Ehrenbürger Karl-Heinz Hermans hat gemeinsam mit dem Werbering eine besondere Aktion auf die Beine gestellt. Die Geschäftsleute werden in ihren Schaufenstern historische Fotos ausstellen. „Die Fotos zeigen den jeweiligen Standort des heutigen Ladenlokals“, sagt Rainer Hamm, Geschäftsführer des Werberings. Die meisten Händler seien dafür sofort „Feuer und Flamme“ gewesen. Rund 100 Bilder werden in der Stadt zu sehen sein.

Dann fehlt ja eigentlich nur noch eins: gutes Wetter. „Da bin ich guter Dinge. Denn wir haben gutes Wetter verdient“, so Volker Rübo. 2006, bei der bislang größten „Klingenden Altstadt“, sei das Wetter „fürchterlich“ gewesen. Rübo: „Das kann uns einfach nicht noch einmal passieren.“

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