Kempen: Abitur - Jubilare treffen Oberstufenschüler

Vor einem halben Jahrhundert haben sie ihre Reifeprüfungen abgelegt: Die Goldabiturienten. Am Freitag trafen sie im Thomaeum auf Oberstufenschüler.

Kempen. "Alt trifft Jung" hieß es am Freitagnachmittag im Gymnasium Thomaeum. Dort traf die Abiturientia 2010 auf die "Gold-Abiturienten", also auf jene Thomaeer, die ihre Prüfungen für das Reifezeugnis 1960 ablegten.

"Wir empfinden es als Ehre, Sie wieder am Thomaeum zu haben", sagte Schulleiter Edmund Kaum in seiner Festrede zu den "goldigen" Ehemaligen. Zuvor hatten Jung und Alt im Café Thomaeum die Möglichkeit zum ersten Austausch.

Kaum verwies in seiner Rede vor allem auf die Unterschied von damals zu heute. Dazu gehört, dass das Schuljahr vor 50 Jahren vor Ostern endete und die Gold-Abiturienten daher bereits am 9.März 1960 mit den Worten "Bleiben Sie echte Thomaeer bis zu Ihrem letztem Atemzug. Leben und handeln Sie nach den Grundsätzen, die 300 Jahre lang die Bildungsarbeit des Gymnaisums Thomaeum bestimmt haben" verabschiedet wurden. Zum Vergleich: die Entlassungsfeier der Abiturientia 2010 wird am 25. Juni sein. "Was ich Euch zum Abschied sagen werde, weiß ich noch nicht", sagte Kaum.

Richard Vonneguth, Abitur 1960, erinnerte mit lustigen Anekdoten an seine Schulzeit. Spitznamen, lateinische Sprüche und die Aufnahmeprüfung spielten ebenso eine Rolle wie auch die "Erziehung zum Thomaeer". Auf der Straße zu essen war untersagt, der Schulgottesdienst war wöchentliche Pflichtübung. Pünktlichkeit und der obligatorische Tanzkurs gehörten damals dazu. Doch manche Regel regt heute eher zum Schmunzeln an: "Je kürzer die Hose, desto doller der Inhalt."

Otto Jacobs, der ebenfalls sein Abitur 1960 am Thomaeum ablegte, ermunterte "die Jungen" zum Studium: "Eigenverantwortliches Arbeiten und Wissen sind viel wert." Klare Worte vom Professor für Wirtschaftswissenschaft. Im Anschluss nutzten die Generationen die Gelegenheit zur Diskussion. Dieser rege Gedankenaustausch verdeutlichte, dass der Dialog von Alt und Jung fruchtbar sein kann - für beide Seiten. Manche Dinge verändern sich aber wohl nie: Am Ende waren alle froh, dass die Schule aus war.

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