Entschärfung Phosphorbombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden

Kempen · In Kempen-Unterweiden ist bei Arbeiten am Glasfasernetz eine Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden worden.

 Beim Verlegen eines Glasfaserkabels waren Mitarbeiter auf den Blindgänger gestoßen. Martin Bartels (l.) und Frank Stommel vom Kampfmittelräumdienst waren vor Ort und sicherten die Bombe.

Beim Verlegen eines Glasfaserkabels waren Mitarbeiter auf den Blindgänger gestoßen. Martin Bartels (l.) und Frank Stommel vom Kampfmittelräumdienst waren vor Ort und sicherten die Bombe.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

In Unterweiden ist am Freitagmittag ein Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden worden. Gegen 12.15 Uhr waren Arbeiter der Firma Deutsche Glasfaser auf die Bombe gestoßen. Diese waren gerade dabei, Spülungen vorzunehmen, um mit Hilfe von Wasser unter Hochdruck die Kabel in der Erde zu verlegen. Dabei war die etwa 60 Zentimeter große Phosphor-Bombe an der Oberfläche zum Vorschein gekommen.

Am Straßenrand des Wittenburgwegs, etwa anderthalb Kilometer von Gut Heimendahl entfernt, lag das Überbleibsel. Das Ordnungsamt rückte an, sperrte den Weg und verständigte den Kampfmittelräumdienst. Die nahe Unterweidener Straße und der Krefelder Weg mussten aber nicht gesperrt werden. Auch die wenigen Häuser in der Umgebung mussten nicht evakuiert werden.

Letzter größerer Bombenfund
im Januar 2018

Dann hieß es warten. Martin Bartels und Frank Stommel, zwei Mitarbeiter des Kampfmittelräumdienstes, rückten gegen 16 Uhr an. Eine Entschärfung vor Ort war aber nicht notwendig. Phosphor reagiert auf Licht und Sauerstoff und kann sich selbst allein durch den Kontakt mit dem in der Luft enthaltenen Sauerstoff entzünden. Daher wurde die 15-Kilogramm-Bombe luft- und lichtdicht in einem speziellen Behälter verpackt und mitgenommen, um sie dann beim Kampfmittelräumdienst vor Ort fachgerecht entsorgen zu können. Die Bombe war in einem sehr verrosteten Zustand. Allerdings seien in diesen Blindgängern immer noch genügend Phosphorpartikel enthalten, um sich zu entzünden, so Stadtsprecher Christoph Dellmans. Besonders der Rauch, der sich dabei entwickeln würde, wäre sehr gefährlich.

Den letzten größeren Bombenfund in der Stadt Kempen hatte es im Januar 2018 gegeben. Eine Fünf-Zentner-Bombe war da auf einem Feld an der Hülser Straße bei Sondierungsarbeit für das neue Gewerbegebiet gefunden worden. Zahlreiche Firmen und die Rettungswache wurden geräumt, der Bahnverkehr wurde eingestellt, Hülser Straße und der Außenring für Stunden gesperrt. Im Rahmen der weitern Sondierungsarbeiten war kurze Zeit später eine Gewehrgranate gefunden worden, die sofort gesprengt wurde.

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