Keine Sorge um Bestand der Krankenhäuser

In Nettetal und in Kempen reagiert man gelassen auf die Schließung in Willich.

Kempen/Nettetal. Ende Juni 2014 wird das Willicher Krankenhaus geschlossen — dies wurde am Montagnachmittag bekannt gegeben. Am Dienstag hat die WZ mit Verantwortlichen der Krankenhäuser in Kempen und Nettetal über diese Nachricht und die Auswirkungen gesprochen.

„Natürlich bin ich auch betroffen, aber ich kann die Entscheidung nachvollziehen. Und es ist eine Stärkung für den Standort Neuwerk“, sagt Jörg Schneider, seit 2009 Geschäftsführer des städtischen Krankenhauses Nettetal. Er sei nachdenklich, aber nicht beunruhigt“. Und ergänzt: „Mit Blick auf unser Haus bin ich recht ruhig. Wir sind auf einem Weg, dass wir langfristig Bestand haben können.“ Die Nettetaler Einrichtung am Sassenfelder Kirchweg in Lobberich hat 187 Betten und ist in Trägerschaft der Stadt.

Viel werde vom Krankenhaus-Rahmenplan des Landes abhängen. In der aktuellen Version stehe, dass es mehrere tausend Krankenhaus-Betten zu viel gebe. „Wo sind die zu viel — das wird die spannende Frage“, so Schneider. Um die beantworten zu können, wartet er auf die regionalisierten Planungszahlen für den Bereich 4, zu dem die Kreise Viersen und Neuss sowie die Städte Krefeld und Mönchengladbach gehören. Erst dann wisse man, wie viele Betten zu viel es am linken Niederrhein gebe. Und damit auch im Kreis Viersen.

Bedeckt hält sich der Betreiber des Hospitals zum Heiligen Geist in Kempen, das bayerischen Unternehmen Artemed. Da man die Hintergründe der Schließung nicht kenne, sei man außerstande, derzeit dazu Stellung zu nehmen. „Auch über eventuelle Auswirkungen für unser Haus könnten wir nur spekulieren. Und das wollen wir nicht“, sagte gestern Artemed-Sprecherin Leonie Böhringer auf Anfrage. Auch gebe es kein Interesse am Willicher Krankenhaus: „Von uns aus werden keine Übernahmegespräche geführt.“ Das Hospital hat rund 300 Betten. dh/Lee

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