Kempen Kehrtwende: Modekette Vögele bleibt in Kempen

Aus der Tedi-Übernahme wird vorerst nichts. Schweizer Konzern habe noch einen Mietvertrag über „einige Jahre“.

Kempen: Kehrtwende: Modekette Vögele bleibt in Kempen
Foto: Kurt Lübke

Kunden und Mitarbeiter der Modekette Vögele können vorerst aufatmen: Das Schweizer Unternehmen wird seine Filiale an der Ecke Judenstraße/Kirchstraße weiterbetreiben. Wie die WZ aus Kreisen von Stadt und Werbering erfuhr, ist in den letzten Tagen Ware für die kommende Saison geliefert worden. Die zuständige Regionalleitung von Vögele bestätigte gestern der WZ, dass es in Kempen weitergeht: „Wir werden die Filiale weiterbetreiben.“ Aktuell laufe der Mietvertrag noch „einige Jahre“. Weitere Fragen in der Angelegenheit werde die Pressestelle in der Schweizer Konzernzentrale beantworten. Diese war allerdings am Mittwoch nicht für die Westdeutsche Zeitung zu erreichen.

Mit der Entscheidung pro Kempen haben die Verantwortlichen eine vorläufige Kehrtwende vollzogen. Wie im April von der WZ berichtet, war eigentlich vorgesehen, dass der Billig-Discounter Tedi die Vögele-Filiale übernimmt. Dies wurde damals aus Kreisen des Unternehmens bestätigt. Hintergrund ist der geplante Rückzug des Schweizer Modehauses vom deutschen Markt. Der Plan des Konzerns sieht vor, die deutschen Filialen an Tedi, Woolworth und Kik weiterzugeben. Jüngst vermeldete die Nachrichtenagentur dpa, dass Kik und Tedi zum 1. Juli 46 deutsche Vögele-Fililalen übernommen haben. Zeitweise gab es bundesweit rund 280 Vögele-Filialen.

In Kempen hat sich die Tedi-Übernahme nun erst einmal zerschlagen. Wie langfristig die Vögele-Zukunft in Kempen tatsächlich ist, bleibt aber offen. Eine entsprechende Antwort des Konzerns auf diese Frage blieb bis Mittwochabend aus.

Bei Kunden der Altstadt und auch beim Werbering dürfte der Vögele-Verbleib aber positiv aufgenommen werden. Die „drohende“ Tedi-Eröffnung in diesem prominenten Ladenlokal war auch bei vielen WZ-Lesern mit Entsetzen aufgenommen worden. Bei einer Umfrage der „Redaktion vor Ort“ gab es damals viele negative Stimmen zum Zuzug des Billig-Anbieters nach Kempen.

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