Bilanz Karneval in Kempen: Es war wunderschön, aber...

Kempen · Der Kempener Rosenmontagszug begeisterte Teilnehmer und Besucher. Ebenso klasse fand der KKV den Kostümball. Verärgert sind aber etliche Narren, die an Altweiber nicht ins Zelt durften.

 Der Rosenmontagszug begeisterte die Massen in Kempen – so wie hier auf dem Donkring.

Der Rosenmontagszug begeisterte die Massen in Kempen – so wie hier auf dem Donkring.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

So, das war’s dann mal wieder. Mit der Hoppeditz-Verbrennung der Prinzengarde, die am Dienstagabend erstmals auf dem Buttermarkt stattgefunden hat, ist die Karnevalssession in Kempen zu Ende gegangen. Es war eine besondere, schließlich gab es den Rosenmontagszug, der nur alle drei Jahre durch die Altstadt zieht. Mit dem heutigen Start in die Fastenzeit ist es Zeit für eine Kempener Karnevalsbilanz anhand der drei Großveranstaltungen an Altweiber, Nelkensamstag und Rosenmontag.

Altweiber: Langes Warten
und dann ging’s nicht ins Zelt

Am Altweiberdonnerstag herrschte im Zelt auf dem Buttermarkt ausgelassene Stimmung. Die Veranstaltung, die das frühere Altweiber-Treiben im Rathaus ersetzt hat, gewinnt von Jahr zu Jahr an Beliebtheit. Und genau das ist das Problem. Denn im sozialen Netzwerk Facebook und in einigen Zuschriften an die Redaktion äußern die Jecken ihren Unmut. Offenbar gelang es vielen trotz stundenlanger Wartezeit nicht ins Zelt zu kommen. Dort ist die Kapazität auf rund 1000 Besucher begrenzt. Angesichts einer Warteschlange bis auf die Judenstraße dürften mehr als doppelt so viele Narren in der Altstadt gewesen sein.

Auch Heinz Börsch, Komitee-Präsident des Kempener Karnevalsvereins, hat Post von verärgerten Narren bekommen. „Das Problem gab es in den Vorjahren auch schon. Und es ist keineswegs angenehm“, sagt Börsch. Nach seinen Angaben hat sich der KKV bereits intensiv Gedanken über den Ablauf gemacht – „schon nach den Problemen im letzten Jahr“. „Aber bis dato haben wir keine bessere Lösung für den Donnerstag gefunden“, so der KKV-Präsident.

Problematisch wird es für Besucher deshalb, weil der KKV ein Kontingent von etwa 400 (bezahlten) Eintritts-Bändchen für Sponsoren und Stadt reservieren müsse. Die Party mit dem günstigen Eintrittspreis von drei Euro wird mit Hilfe von Sparkasse, Volksbank, Stadtwerken und vielen weiteren Gönnern finanziert. Daher gingen im Vorfeld Eintritts-Bändchen an die Unternehmen. Ebenso bekomme die Stadt Kempen für ihre Mitarbeiter entsprechende Zutritts-Berechtigungen. Diese Absprache gibt es mit der Stadtverwaltung, weil die Zelt-Party die Feier im Rathaus-Foyer ersetzt hat.

„Wir sind uns bewusst, dass die Situation für die wartenden Jecken unglücklich ist“, so Börsch, der eine Vorverkaufs-Lösung derzeit nicht für praktikabel hält. Dann würde sich das Warte-Problem lediglich an den entsprechenden Vorverkaufstag verlagern, so Börsch. „Nichtsdestotrotz werden wir uns auch darüber Gedanken machen“, sagt der KKV-Präsident und fügt hinzu: „Wenn jemand eine gute Idee hat, kann er gerne auf uns zukommen.“

Kostümball wurde auf den letzten Metern doch noch ein Erfolg

Ein Sorgenkind war in den Wochen vor den tollen Tagen der Kostümball im Zelt an der Otto-Schott-Straße. Denn der Vorverkauf für die traditionelle KKV-Fete, die früher in der Köhlerhalle stattgefunden hat, lief schleppend. Am Montag vor dem Karnevalswochenende waren erst rund 1000 Karten verkauft. Die Grenze zur berühmten schwarzen Null liegt beim KKV bei 2000 Besuchern. Und in diese Richtung hat sich das Projekt dann tatsächlich noch bewegt. „Wir hatten rund 2000 Besucher im Zelt. Das war eine klasse Veranstaltung mit super Stimmung“, so Heinz Börsch.

Dennoch ist sich der Karnevalsverein bewusst, dass es sicher nicht einfacher wird, die Party jedes Jahr erfolgreich durchzuführen. „Wir werden uns im Vorstand Gedanken machen, ob der Kostümball jedes Jahr stattfinden soll“, sagt Heinz Börsch. Der kurzfristige Erfolg in diesem Jahr werde in die Bewertung einfließen.

Rosenmontag war
ein schöner Tag für Kempen

„Super zufrieden“ war der KKV mit dem Verlauf von Rosenmontagszug und der anschließenden Party im Zelt an der Otto-Schott-Straße. „Ich habe in der ganzen Stadt eine tolle Stimmung wahrgenommen“, so Börsch. Sowohl bei der Moderation auf dem Buttermarkt als auch anschließend bei seiner Weiterfahrt auf dem KKV-Wagen. „Es waren tolle Gruppen mit wunderschönen Kostümen dabei. Und die Besucher haben alle friedlich gefeiert. Das war ein schöner Tag für Kempen.“

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