Jeckes Wochenende Karneval in Kempen: Das müssen die Narren wissen

Kempen · Im Mittelpunkt steht der Rosenmontagszug. Aber auch in den Zelten wird an den tollen Tagen wieder kräftig gefeiert.

 Nach drei Jahren Pause ist es wieder soweit. Der Kempener Rosenmontagszug wird sich wieder durch die Altstadt schlängeln.

Nach drei Jahren Pause ist es wieder soweit. Der Kempener Rosenmontagszug wird sich wieder durch die Altstadt schlängeln.

Foto: Reimann, Friedhelm (rei)

Der viel zitierte „Spaß an der Freud’“ sollte beim Karneval im Mittelpunkt stehen. Ganz speziell beim Kempener Rosenmontagszug, den es nur alle drei Jahre gibt. Der Spaß hat aber auch Grenzen. Und zwar dann, wenn Jecke sich selbst oder gar andere gefährden. Deshalb macht der Kempener Karnevalsverein (KKV) mit Blick auf den Zug am 24. Februar klare Ansagen. „Wir erinnern uns leider noch an 2017, als einige Gruppen im Zug massiv gestört und andere gefährdet haben“, sagt Zugleiter Theo Balters. „Das wollen wir in Kempen nicht haben.“

Zuschauern und Teilnehmern dürfte klar sein, dass damit die Wagen gemeint sind, aus denen viel zu laute Disco-Musik zu hören war. Und dass die Gruppen gemeint sind, die durch Tanz-, Trink- und „Wildpinkel“-Pausen den Zug massiv aufgehalten haben. Auf dem Buttermarkt kam es dazu, dass rund 45 Minuten gar nichts mehr ging, weil sich eine Gruppe samt Wagen lieber in der Kurve (Ellenstraße zum Buttermarkt) aufhalten wollte. „Wir haben uns die Gruppen von damals gemerkt. Diese werden diesmal nicht zugelassen“, so Balters. Der KKV werde im Anmeldeverfahren genau darauf achten, wer mit welchem Equipment dabei sein will. Sollte es während es Zuges Ärger geben, stehe auch im Raum, „die Gruppen aus dem Zug zu nehmen“, so Balters.

Überhaupt sei das Thema Sicherheit, dass in der Organisation des Karnevalswochenendes „irgendwie alles überlagert“, sagt KKV-Präsident Heinz Börsch. Für den Zug seien gleich mehrere Sicherheitskonzepte erforderlich. Zumal der Rosenmontagszug wegen der Schließung der Köhlerhalle, wo stets die Abschlussparty stattgefunden hat, nun „verkehrt herum“ durch Kempen zieht. „Es gibt eben ein paar Änderungen, die Einfluss auf das Sicherheitskonzept haben“, so Balters. Experte im KKV-Vorstand ist dafür Thomas Härtel. In Sachen Zug und aller weiterer Partys gebe es in Kürze Termine mit Stadt und Polizei.

Trotz immer mehr Anstrengungen sind die KKV-Mitglieder natürlich voller Vorfreude auf das Kempener Highlight am Rosenmontag. Allen voran Prinz Peter II. und Brigitte I. Wolters, die neben dem „Zoch“ rund 50 weitere Auftritte in der Session haben. „Wir freuen uns einfach darauf, ein großes Fest mit allen Kempener Jecken zu feiern“, sagt Zugleiter Balters, der betont, dass die Teilnahme weiterhin kostenlos ist. Wie in den Vorjahren müssen die Teilnehmer nur für die Abschlussparty im großen Zelt an der Otto-Schott-Straße Eintritt zahlen. Im Vorfeld kann man die Tickets für 1,50 Euro pro Stück bei Provinzial Alberts, Orsaystraße 18, erwerben. An der Tageskasse werden drei Euro fällig. Bei Alberts kann man auch die ausgefüllten Anmeldebögen für Fußgruppen und/oder Mottowagen abgeben. Ebenso bei Zugleiter Balters, der unter Tel. 02152/6714 sämtliche Fragen beantworten. Die Unterlagen zum Zug kann man sich auf der Homepage des KKV herunterladen. Anmeldeschluss ist der 3. Februar. Bislang hat Theo Balters nach eigenen Angaben knapp 40 Anmeldungen registriert. 2017 waren es 99.

Und nun zum „Zoch verkehrt“: Aufstellung ist dieses Jahr ab 10.30 Uhr im Bereich von Vorster und Oedter Straße. Der Zug beginnt dann um 12.11 Uhr am Peterturm, Ecke Ring/Peterstraße. Von dort geht es über Peter- und Rabenstraße auf den Donkring, weiter über Enger- und Judenstraße auf den Buttermarkt. Am Festzelt gibt es eine gemeinsame Moderation von KKV und WZ. Weiter über die Ellenstraße und den Möhlenring auf Wambrechies- und Orsaystraße. Vorbei am Klosterhof geht’s über Burg- und Thomasstraße bis zum Bahnhof. Und dann geht es über die Kleinbahnstraße – entlang von Lidl und Rewe – zum Zelt am Self-Markt. „Das letzte Stück wird sicher etwas ungewohnt, weil womöglich wenige Zuschauer da sein werden“, so Heinz Börsch. „Aber vielleicht können sich da alle ein bisschen runterkühlen.“

Gefeiert wird in Kempen nicht nur am Rosenmontag. Auf dem Buttermarkt haben die Jecken ab Altweiber das Sagen. An besagtem Donnerstag beginnt die Zelt-Fete um 11.11 Uhr. Der Eintritt kostet drei Euro. In der Spitze passen rund 1000 Narren ins Zelt. Es ist davon auszugehen, dass sich schon ab 9.30 Uhr eine lange Schlange bildet, „So war es letztes Jahr“, sagt Thomas Härtel. Im Zelt werden die Gäste erleben, wie Bürgermeister Volker Rübo zum letzten Mal die Macht an die Narren abgibt, bevor er im Herbst nach der Kommunalwahl tatsächlich die Macht abgibt. Getanzt wird zur Musik von DJ Stephan und ab 15 Uhr mit der Band „Sang- und Klanglos“.

Gefeiert wird im Zelt in der Altstadt außerdem am Tulpensonntag (Karnevalsparty mit Frühschoppen ab 11.11 Uhr, Eintritt frei) und eben zum Zug am Rosenmontag (10.30 bis 18 Uhr).

Zelt-Fete: Hoffnung auf 2000 Besucher, die es sein sollten

Bleiben wir feierlich, wechseln aber das Zelt. Denn an der Otto-Schott-Straße steht das Party-Zelt für 3000 Gäste. Und dieses am Nelkensamstag mit der Fete „Kemp’sche Jecke fiere“ zu füllen, gestaltet sich laut Heinz Börsch als immer schwieriger. Während die Party früher in der Köhlerhalle stets ausverkauft war, gingen die Zahlen in den vergangenen Jahren schon zurück. 2019 seien es nur noch 1800 Gäste gewesen. „Und man muss ganz klar sagen, dass sich die Veranstaltung erst ab 2000 Besuchern rechnet“, sagt Börsch, der gleich eine Summe hinzufügt. Für die beiden Zelte am Karnevalswochenende müsse der KKV insgesamt 30 000 Euro berappen.

Man gehe aber zuversichtlich in die heiße Phase des Vorverkaufs, der in diesem Jahr erstmals auch mit Internet-Tickets läuft. Der Eintritt kostet 15 Euro – egal ob man den Vorverkauf oder die Abendkasse nutzt. Geboten wird Musik vom Band und auch von der Live-Band „De Froende“ aus Vorst. Beginn ist um 20 Uhr. Um Mitternacht werden die besten Kostüme prämiert. Preise im Wert von 2000 Euro warten auf die Sieger.

Karten für die Zelt-Sause am Samstag gibt es Schreibwaren Beckers, Engerstraße 10, im Self-Markt, Otto-Schott-Straße 8, und in der Gärtnerei van der Bloemen, An Steinen 8. Dort gibt es auch die Verzehr-Chips, die pro Stück zwei Euro kosten. Sechs Chips kosten 11,50 Uhr. Die Marken gelten für alle Veranstaltungen des KKV und die Vorabifete der Schulen (siehe Infokasten). Alle weiteren Informationen zum Programm in der Session unter:

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