Kaldenkirchen: Gesetz - Stadt schließt den King’s Club

Heinz-Gerd Dammers Diskothek kann die Auflagen zum Brandschutz nicht erfüllen.

Kaldenkirchen. Auf der Internetseite des King’s Clubs in Kaldenkirchen herrscht gähnende Leere. Die Rubrik "Events" - leer, "Studentenparty" - leer. Eine Anzeige "Fotograf gesucht" geistert einsam über die Seite.

Unter "DJ, play that Song!" können Nutzer eine Mail mit dem persönlichen Musikwunsch schreiben, allerdings erreicht die Nachricht wohl niemanden.

Ein Programm gibt es vorerst nicht mehr, denn die Diskothek an der Venloer Straße 60 musste die Pforten schließen. Der Grund: Die aktuellen Brandschutzauflagen konnten nicht erfüllt werden. Das ergab eine Routinekontrolle der Stadt Nettetal.

Vorerst tummeln sich keine feierwilligen Gäste mehr in den Räumen des Clubs. Keine (Vor-)Abi-Feten, Oldie-Nights, Ü-30- und Studentenpartys mehr. "Wegen Renovierungsarbeiten bleibt der Club bis auf Weiteres geschlossen" ist der Satz, der alle Gäste des Clubs auf unbestimmte Zeit vertröstet.

Vor allem den Abiturjahrgang des Werner-Jaeger-Gymnasiums trifft das hart. "Es ist schade, dass ausgerechnet die letzte Vor-Abi-Fete nicht wie immer im King’s stattfinden kann", sagt Kerstin Heyman, Leiterin des Vor-Abi-Feten-Organisationsteams. Mitten in den Prüfungsvorbereitungen müssen die Schüler sich um andere Räume für ihre große Party kümmern.

"Das kam für uns sehr überraschend", sagt Abiturientin Carina Schatten. Sie erinnert sich an zahlreiche gelungene Vor-Abi-Feten an der Venloer Straße. "Wir haben das King’s immer voll gemacht. Ganz Nettetal war praktisch da."

Mit dem King’s sei ein Stück Tradition verloren gegangen. Das findet auch Kerstin Heyman. Für sie persönlich und für viele aus der Jahrgangsstufe sei das ein Verlust. Nun soll es der Seerosensaal an der Steegerstraße 38 in Lobberich sein. Die Schülerinnen befürchten allerdings, dass der Andrang nicht so groß sein wird.

Jessica Gielen, stellvertretende Stadtsprecherin erklärt die Schließung: Die Fluchtwege seien zu eng und Lüftungs- und Elektroanlage veraltet. Der aktuellen Brandschutzverordnung werde das King’s nicht gerecht. Im November vergangenen Jahres habe die Sonderbauverordnung die alte Ordnung für Versammlungsstätten abgelöst. Das bedeute eine Kontrolle der Auflagen alle drei Jahre. Jetzt hat es das King’s getroffen.

Heinz-Gerd Damme bedauert die Schließung sehr. Seit 20 Jahren ist er Inhaber des 43 Jahre alten Clubs. Er weiß, dass seine Diskothek eine beliebte Anlaufstelle für Abiturienten und Studenten aus der Umgebung ist und setzt alles daran, bald wieder eröffnen zu können und damit Nettetal ein Stück Tradition zurückzugeben.

"Ich hänge ja auch dran", sagt er. "Wenn der Aufwand finanzierbar ist, wird auf jeden Fall wieder eröffnet." Auch der Stadt Nettetal ist laut Gielen daran gelegen, den Betrieb wieder aufzunehmen. Momentan wird gemeinsam geprüft, welche Maßnahmen getroffen werden müssen, und welche Kosten auf Dammer zukommen.

Die Stadt rechnet mit einer Prognose im Spätsommer. Dammer ist zuversichtlich und freut sich über dei enge Zusammenarbeit mit dem Bauamt.

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